„Die formnext in Frankfurt und die MEX in Stuttgart werden sich in Zukunft wunderbar ergänzen.“
Marco Schülken, Werkzeugbau Grübel GmbH

„Die formnext in Frankfurt und die MEX in Stuttgart werden sich in Zukunft wunderbar ergänzen.“
Marco Schülken, Werkzeugbau Grübel GmbH

Herr Schülken, braucht der Werkzeug- und Formenbau nach der gelungenen MEX überhaupt eine weitere Messe?
Marco Schülken: Natürlich war die MEX eine erfolgreiche Messe, die sich auch in der Zukunft weiter etablieren wird. Der von Ihnen geprägte Begriff des „Wohnzimmers der Branche“ war dort sicherlich zu finden. Ich habe mir selber die Zeit genommen und habe über die gesamte Zeit die MEX besucht, um mir einen Eindruck über die Aussteller und Besucher zu verschaffen. Sicherlich hat man aufgrund der Lage in Stuttgart viele kleinere Werkzeugbauten aus dem süddeutschen Raum dazu bewegen können, dort auszustellen. Mein Eindruck auf der Messe, und dies haben die offiziellen Zahlen bestätigt, war, dass es sich um eine sehr gute regionale Messe für den DACH-Raum handelt. Gefehlt hat mir jedoch das internationale Publikum aus Amerika, Asien, Afrika und Russland.

Warum ist dann für Sie die formnext die richtige Messe?
Marco Schülken: Die formnext in Frankfurt und die MEX in Stuttgart werden sich in Zukunft wunderbar ergänzen. Die Werkzeugbauten, die Ihren Schwerpunkt in den DACH-Regionen haben, werden sicherlich auch weiterhin eher auf die MEX passen als auf die formnext. Die Kollegen, die bereits heute schon international tätig sind und auch diejenigen, die planen neue Auslandsmärkte zu erschließen, findet man zukünftig auch auf der formnext. Die Messe Frankfurt ist gemeinsam mit Ihren Auslandstöchtern derzeit sehr aktiv im Ausland, um Besucher aus allen Teilen der Welt nach Frankfurt zu holen. Traditionell ist Frankfurt als internationaler Messestandort weltweit bekannt und punktet hier natürlich mit einer hervorragenden Infrastruktur und dem internationalen Flughafen.

Liegt der Schwerpunkt auf der formnext nicht viel zu sehr im additiven Technologiebereich?
Marco Schülken: Nun, Herr Pergler, der Bereich der additiven Technologien ist neben dem Werkzeugbau der Hauptschwerpunkt der Messe. In 2015 wird der AM-Bereich sicher etwas stärker als der Werkzeugbereich bei den Ausstellern vertreten sein. Dies liegt aus meiner Sicht an dem sehr späten Start der Akquise für die formnext im Frühjahr 2015. Außerdem gibt es derzeit ein Überangebot von Werkzeugbau-Fachmessen, so dass viele potenzielle Aussteller sicherlich das Jahr 2015 nutzen, um einen Überblick über die Messen zu bekommen. Außerdem waren bei vielen Unternehmen die Marketingbudgets für 2015 bereits schon verplant. Anhand der bisherigen Anmeldungen wird es dennoch eine sehr gelungene Auftaktveranstaltung mit einer sehr hohen Ausstellerqualität werden, die viele davon überzeugen wird, dass sie 2016 als Aussteller dabei sein müssen.

Wo sind für den Aussteller die Unterschiede zur Euromold, wie sie bisher in Frankfurt stattfand?
Marco Schülken: Als langjähriges Beiratsmitglied der Euromold und als Geschäftsführer eines Werkzeugbaues hatte ich mir natürlich gewünscht, dass eine Kooperation zwischen der Messe Frankfurt und der Demat in Bezug auf die Euromold zustande kommt, damit eine Situation wie wir sie jetzt vorfinden gar nicht erst entsteht.

In den vergangenen Jahren hatten viele Kolleginnen und Kollegen und ich den Eindruck, dass die Qualität der Aussteller der Euromold immer weiter abgenommen hat, und man hat das Gefühl bekommen, dass nur noch auf Quantität und nicht mehr auf Qualität gesetzt wurde. Das Ergebnis waren frustrierte Aussteller, welche sich vom Management der Messe nicht mehr ausreichend betreut und mit Ihren Problemen alleine gelassen fühlten. Verbunden mit ständig neuen Ansprechpartnern bei der Demat aufgrund der sehr hohen Mitarbeiterfluktuation und dem explosionsartigen Anstieg asiatischer Aussteller haben dann viele die Entscheidung getroffen, nicht mehr auf der Messe auszustellen. So haben sich beispielsweise peu à peu die Heißkanal- und Maschinenhersteller von der Messe zurückgezogen, was sich auch deutlich bei den Besucherzahlen bemerkbar gemacht hat.

Der wichtigste Unterscheidungspunkt ist, dass bei der formnext wichtige Aussteller aus nahezu allen Bereichen das Konzept mitentwickelt haben und dass die Mesago sich bei jeder Entscheidung mit den Ausstellern abstimmt. Ausstellerstimmen haben einen enorm hohen Stellenwert beim Veranstalter.

Warum sollte ein Werkzeugbauer als Aussteller auf die formnext?
Marco Schülken: Wer heute zu den Besten im Werkzeugbaubereich gehören will, der kommt am Thema additive Technologien nicht mehr vorbei. Ob es der 3D-Drucker ist, mit dem man erste Muster zukünftiger Serienteile für den Kunden ausdruckt bzw. mit dem freeformer aufbaut, oder ob man Vakuumlöten oder 3D-Druck von Metall für bessere Kühlungen im Werkzeug einsetzt. Für uns als Werkzeugbauer ergeben sich durch die sehr innovativen AM-Technologien immer neue Möglichkeiten, um den Mehrwert unserer Werkzeuge beim Kunden zu erhöhen. Im Zusammenspiel hochtechnologischer Werkzeugbau und AM schafft man eine Kombination auf einer Messe, die in Deutschland in dieser Qualität einzigartig ist. Diese Kombination zieht Besucher aus allen Teilen der Welt nach Frankfurt. Da bekanntermaßen die Werkzeugbauten eher als Marketingmuffel bekannt sind, profitieren sie hier als Aussteller von den Marketingaktivitäten der AM-Unternehmen und der Messe Frankfurt. Für den AM-Bereich ist die Messe bereits jetzt schon die internationale Messe für ihren Bereich, was sie natürlich bei der Präsentation von Neuheiten und bei der Einladung Ihrer internationalen Kunden unter Beweis stellen werden.

Sind Sie selbst mit Ihrem Werkzeugbau als Aussteller vor Ort?
Marco Schülken: Natürlich!

Warum?
Marco Schülken: Weil wir als Schülken Form GmbH den Anspruch an uns haben, unser internationales Geschäft weiter auszubauen. Außerdem sind wir ein sehr innovatives Unternehmen, was sich im Umfeld der formnext hervorragend wiederfindet.

Welche Besucher und Kunden wird ein Werkzeugmacher erwarten können, der dort ausstellt?
Marco Schülken: Aufgrund der derzeit schon laufenden Besucherwerbung durch die Mesago im Konzernverbund der Messe Frankfurt wird man Besucher aus den Branchen aller großen Leitmessen, wie beispielsweise der Automechanika, der Sanitär- und Heizungsmesse ISH, der Light+Building oder der SPS IPC Drives und vieler anderer etablierter Messeveranstaltungen dort finden. Hinzu kommt das riesige Netzwerk der AM-Community.

Und was hat ein Werkzeugbauer als Besucher der formnext von dieser Messe?
Marco Schülken: Der Werkzeugbauer als Besucher kann sich im Bereich der additiven Technologien eingehend informieren, sich neue Werkzeugtechnologien beispielsweise auf der Sonderschau von Audi anschauen oder sich bei seinen Lieferanten über Neuigkeiten auszutauschen. Natürlich ist bei so einem Messebesuch auch der Austausch mit Marktbegleitern sehr wichtig, welcher sowohl während der Messezeit als auch bei einer der vielen after-show-Partys möglich ist. Meine Kollegen und ich freuen sich bereits jetzt schon auf viele gute Gespräche mit potenziellen Kunden sowie auf den Austausch mit Kollegen und Freunden aus unserem Netzwerk.

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