Immer mehr Fertigungsaufgaben können nur mit 5-Achs-Technologien umgesetzt werden.

Immer mehr Fertigungsaufgaben können nur mit 5-Achs-Technologien umgesetzt werden. (Bild: Open Mind)

In der modernen Fertigung kommen neben immer komplexer werdenden CNC-Maschinen auch immer häufiger Roboter zum Einsatz. „Deshalb haben wir uns dazu entschlossen,“ sagt Jorgen Lorenzen, geschäftsführender Gesellschafter der Adequate Solutions GmbH in Lahr, „mit der Alma GmbH in Blaubeuren zu fusionieren. Heute können wir Anwendern eine einheitliche Lösung für ihre gesamten Fertigungsprozesse aus einer Hand anbieten.“ Somit kann der Anwender sowohl Dreh-, Fräs-, Fräsdreh- oder Drehfräsmaschinen optimal programmieren und simulieren als auch Roboter und Schneidmaschinen inklusive Verschachtelungstechnologie.

Flexible, offene Lösungen

Knapp erläutert Michael Brückmann, Marketingleiter Eurocentral der Dassault Systèmes Deutschland GmbH, München, die Entwicklungsschwerpunkte seines Unternehmens: „Anwender fordern flexible, offene Lösungen, die sie schnell einsetzen können. All das bieten wir mit unserer CAM-Lösung Catia NC. Die Simulation versetzt Anwender in die Lage, frühzeitig die Machbarkeit zu prüfen. Das spart Zeit und Kosten.“

Und Rudolf Espertshuber, Geschäftsführer der Geovision GmbH & Co. KG, Wagenhofen, fügt ebenso kurz und bündig hinzu: „Aktuelle Highlights der letzten Entwicklungen von CAMWorks sind

Geovision CamWorks

Integrierte virtuelle Maschine auf NC-Basis: CAD/CAM-Simulation zur Kollisionskontrolle.
Bild: Geovision

die nahtlose Integration in Solid Edge inklusive PLM-Lösungen, Volumill als Highspeed-Strategie und die integrierte virtuelle Maschine auf NC-Basis.“

Weiter holt Andreas Stute, Geschäftsführer der InterCAM Deutschland GmbH, Bad Lippspringe, aus: „Bedingt durch den hohen Fertigungsdruck fordert der Markt nach immer effektiveren Prozessoptimierungen. Der Umgang mit neuen Materialien und Werkzeugen erfordert ein kontinuierliches Anpassen von Bearbeitungsstrategien.“

Die richtige Kombination von Maschine, Werkzeug, Material und CAM-System lässt nach wie vor viele Neuerungen und Optimierungen zu. Gerade im Bereich von Composite-Materialen und schwer zerspanbaren Materialien gibt es noch Möglichkeiten der Effizienzsteigerung.

Intercam Mehrachsenbearbeitung

Optimales Zusammenspiel: Dynamische Mehrachsenbearbeitung.
Bild: InterCAM

Im Mittelpunkt, sagt Stute, „steht bei Mastercam die Dynamic Motion Technology, die sowohl im Drehen als auch im Fräsen für ein optimales Zusammenspiel von Software, Werkzeug und Maschine sorgt.“ Der Einsatz der dynamischen Strategien bedeutet gleichmäßige Werkzeugwege mit konstanter Querzustellung und Spanmittendicke. Daraus resultieren eine hohe Werkzeugstandzeit sowie eine immense Zeitersparnis.

Anforderungen an das CAD-System

Für Mecadat AG, Langenbach, „setzt die Solidgruppentechnologie von Visi als Branchenlösung für den Werkzeug- und Formenbau den Fokus auch in der neuen Version 21 wieder auf

MecaDat Mehrfachkavitaet

Branchenlösung: Software für Mehrfach-
kavitätenwerkzeuge.
Bild: Mecadat

maßgeschneiderte Funktionen für die Werkzeugerzeugung.“ Serienspritzgusswerkzeuge für höhere Stückzahlen besitzen in der Regel Mehrfachkavitäten und können je Spritzzyklus gleich mehrere Teile aus Kunststoff zur gleichen Zeit produzieren. Diese Werkzeuge stellen spezielle Anforderungen an das CAD-System, da trotz der oft großen Anzahl von Formnestern ein einfaches Handling und schnelles Ändern möglich sein sollte. Die im Visi-Grundmodul integrierten Solidgruppen wurden in der Version 21 nochmals erweitert. Es besteht nun die Möglichkeit, sogenannte Abbilder einer identischen Geometriestruktur in einer Werkzeugbaugruppe einfach festzulegen. Wird eine Aktivkomponente, etwa ein Kern im Formnest, geändert, so überträgt sich die Änderung automatisch auf alle identischen Bauteile in den anderen Formnestern. In welchem Formnest der Konstrukteur die Änderung durchführt, spielt dabei keine Rolle. Alle Abbilder sind gleichwertig und benötigen keine „Mutter-Kind-Beziehung“.

Komponenten einfach handhaben

Im Gegensatz zu auf normaler Assembly-Struktur basierenden Baugruppen sind diese auf dem Abbildkonzept basierenden Komponenten sehr einfach zu handhaben. Es werden keinerlei Zwangsbedingungen aufgebaut. So können Solidgruppen komplett oder auch nur einzelne Komponenten der Gruppe jederzeit wieder aufgelöst werden.

Adequate Programmierung

Optimal programmieren und simulieren: Einheitliche Lösungen für alle Fertigungsprozesse. vereinfachen die Bedienung.
Bild: Adequate Solutions

Durch den hybriden Konstruktionsansatz in Visi ist auch ein Auflösen in Flächen von Formnestkomponenten jederzeit möglich. So können bei Artikeländerungen die geänderten Bereiche als Flächenverband im Formnestbereich ausgetauscht werden. Ein weiteres Highlight ist das sehr einfache Integrieren von Standardelementen wie Auswerfern oder Verschraubungen. So können Abmessungen wie Durchmesser oder Längen einfach nachträglich geändert werden.

Immer öfter wird auch eine komplette Funktionsprüfung der Bewegungsabläufe im Spritzgusswerkzeug verlangt. Diese Aufgabe ist normalerweise zeitaufwändig, da die Kinematik in der Regel über geometrische Abhängigkeiten gesteuert wird. Mit der auch im Visi-CAD-Grundmodul integrierten Bewegungsstudie wird die Aufgabe sehr vereinfacht. Der Benutzer kann nun Zeitpläne, die die Bewegung für verschiedene Gruppen von Komponenten steuern, definieren. Es wird dann die physikalische Interaktion von Modellgeometrien erfasst und die Ergebnisse der komplexen Mechanismen können simuliert und untersucht werden.

Volker Nesenhöner, Vorstandsvorsitzender der Open Mind Technologies AG, Wessling, konstatiert, dass „der Schwierigkeitsgrad der Bearbeitungen weiter steigen wird.“ Zudem stellen neue Werkstoffe und neuartige Werkzeuge hohe Anforderungen an die Fertigung. Innovative CAM-Strategien für die optimale Nutzung neuer Werkzeugtypen, wie etwa Tonnenfräser, werden sich „aufgrund der hohen Effizienz immer mehr durchsetzen“. Ein weiterer Trend, so Nesenhöner, „ist die Automatisierbarkeit von Programmieraufgaben etwa für die CAM-Programmierung von Varianten. Im Endeffekt erhöht die Prozessautomatisierung die Wettbewerbsfähigkeit.“
Walter Frick

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