Surface Generation verfügt über drei in den USA von Haas gefertigte vertikale CNC-Bearbeitungszentren der VF-Modellreihe: Eine VF-3 mit WIPS intuitivem drahtlosem Werkzeug- und Werkstück-Messtastsystem, eine VF-2SS Super Speed und eine VF-4.

Surface Generation verfügt über drei in den USA von Haas gefertigte vertikale CNC-Bearbeitungszentren der VF-Modellreihe: Eine VF-3 mit WIPS intuitivem drahtlosem Werkzeug- und Werkstück-Messtastsystem, eine VF-2SS Super Speed und eine VF-4. (Bild: Surface Generation)

Wenn man etwas auf völlig neue Art und Weise machen möchte, braucht man gute Ideen und überzeugte Investoren. Als der Geschäftsführer, Ben Halford, im Jahr 2000 sein Unternehmen Surface Generation als Ausgliederung einer Technologieberatungsfirma gründete, hatte er beides. Das war eine gute Sache, denn ein paar Jahre später sah die Zukunft von Surface Generation nicht mehr so rosig aus: „Die Finanzkrise von 2007 und 2008 hat uns schwer getroffen“, sagt Halford. „Aber mit der Unterstützung unserer Anteilseigner haben wir uns daran gemacht und ein Produkt entwickelt, für das wir eine beginnende Nachfrage erkannt hatten.“

Ziel war, eine Technologie zum schnellen Erwärmen und Abkühlen für die Produktion von Komponenten aus Verbundwerkstoffen anzubieten. Diese Technologie hat sofort einen Markt gefunden, und die Produktion hat sich vervielfacht. Halford erklärt: „Heute haben wir 30 Angestellte und alle Hände voll zu tun, um die Nachfrage einiger bekannter Unternehmen aus der ganzen Welt zu befriedigen.“ Surface Generation behauptet, dass seine patentierte Technologie der „Production to Functional Specification“ (PtFS) den Herstellern in den Bereichen Luft- und Raumfahrt, Kraftfahrzeuge, Unterhaltungs- und Haushaltselektronik in Bezug auf Kosten, Qualität und Lieferfristen wesentliche Verbesserungen bei Präzisionsformteilen bietet.

„Die meisten Verbundteile werden gekocht, das heißt in einem Autoklav bei großer Hitze gehärtet“, erläutert Halford. Doch handelt es sich dabei um einen isothermischen Prozess, bei dem die

Haas BAZ

Schnell und zuverlässig: Vor knapp zwei Jahren wurde das Super-Speed-Bearbeitungszentrum VF-2SS gekauft.

Temperatur, der das Werkstück ausgesetzt wird, konstant bleibt. Wenn man aber unterschiedlich dicke Teile, beispielsweise aus einer Kombination verschiedener Materialien, herstellen möchte, kann das nicht im Autoklav erfolgen, da die einzelnen Bereiche des Teils auf unterschiedliche Temperaturen erhitzt und mit unterschiedlicher Geschwindigkeit abgekühlt werden müssen.

PtFS bietet eine anwenderspezifische Schachbrettkonfiguration, bei der jedes Quadrat eines Formwerkzeugs computergesteuert separat erhitzt und mit Druckluft abgekühlt wird. Auf diese Weise können alle Arten von Materialien, einschließlich Duroplaste, Thermoplaste, Metalle und Glas, bis zu einer Temperatur von 850 °C verarbeitet werden.

Ben Halford, Surface

„Wir bieten unseren Kunden technische Lösungen, wenn kein anderes Verfahren zu funktionieren scheint. Die VF-3 hat sich als ein absolut zuverlässiges Kraftpaket erwiesen. Die VF-2SS ist schnell und die VF-4 ein toller Alleskönner.“
Ben Halford, Geschäftsführer Surface Generation

Halford erklärt: „Wir bieten unseren Kunden technische Lösungen auch in Fällen, wenn kein anderes Verfahren zu funktionieren scheint. Solche anspruchsvollen Arbeiten gehören zur täglichen Routine.“ Vor einiger Zeit hatte Surface Generation beispielsweise ein Teil, das ein Logo beinhaltete, das mit den üblichen Verfahren nicht formbar war. Doch dem Unternehmen ist es gelungen, auch dieses Problem zu lösen. In einem anderen Fall konnte die Zykluszeit von2 h auf nur 20 min verkürzt werden. „Solche gravierenden Verbesserungen sind mit unserem Verfahren durchaus möglich“, so der Geschäftsführer weiter.

Richtige Investitionsentscheidungen

Doch ist der Erfolg von Surface Generation auch auf solide Investitionsentscheidungen zurückzuführen. Dazu gehören Investitionen in die neueste CAE-Technologie, wie in SolidWorks und PowerMill. Zudem hat das Unternehmen vom britischen Händler Haas Automation UK, Ltd. drei in den USA konstruierte und gebaute vertikale CNC-Bearbeitungszentren der Modellreihe VF erworben. Zuerst traf im Jahr 2012 das Bearbeitungszentrum VF-3 mit dem intuitiven drahtlosen Werkzeug- und Werkstückmesstastsystem (WIPS) ein. Ihm folgten ein Super-Speed-Bearbeitungszentrum VF-2SS und erst kürzlich eine Haas VF-4.

Im Profil

Surface Generation

Das in Leicestershire, Großbritannien, ansässige Unternehmen Surface Generation wurde im Jahr 2000 gegründet und beschäftigt heute 30 Mitarbeiter. Surface Generation entwirft und baut anspruchsvolle Heiz-/Kühl-Lösungen zum Herstellen von Komponenten aus Verbundwerkstoffen. Die Anlagen werden von Kunden in den Bereichen Luft- und Raumfahrt, Kraftfahrzeuge, Unterhaltungs- und Haushaltselektronik weltweit genutzt und enthalten Präzisionsteile, die auf drei CNC-Bearbeitungszentren der Modellreihe VF von Haas hergestellt werden.

„Früher mussten wir Teile an externe Werkstätten vergeben. Da fehlte uns aber die nötige Kontrolle, Qualität und Flexibilität“, meint Halford. „Mit der VF-3 hat sich das alles sofort geändert. Wir hatten uns auch CNC-Werkzeugmaschinen anderer Hersteller sorgfältig angesehen. Aber die Haas hat uns von allen am besten gefallen. Zudem besitzt Haas UK ein sehr gutes technisches Team und einen zuverlässigen Kundendienst, was unser Vertrauen in den Hersteller deutlich erhöhte.“

Bei Surface Generation erfordert ein normales Stammwerkzeug eine Bearbeitungszeit von etwa 200 h. Zu den größten Herausforderungen zählt das Einbringen tiefer Taschen an beengten Stellen. Hier ist die VF-4 mit der inneren

Surface Stammwerkzeug

Stammwerkzeug: Zu den größten Herausforderungen zählt das Einbringen tiefer Taschen an beengten Stellen. Hier ist die VF-4 mit der inneren Kühlmittelzufuhr eine große Hilfe

Kühlmittelzufuhr (IKZ) eine große Hilfe. Darüber hinaus bewältigen die Maschinen von Haas eine weitere Herausforderung, nämlich die Bearbeitung der Scherkanten an Presswerkzeugen. Das Unternehmen gewährleistet einen Abstand von 25 bis 50 µm von der Verbundfläche und versucht gleichzeitig der komplizierten Kontur zu folgen.

Hohe Steifigkeit schon aufgrund der Bauweise

Surface Generation hat sich für die VF-3 von Haas entschieden, weil es das kleinste Modell der vertikalen Bearbeitungszentren mit dieser Maschinenbettgröße war, was für Halford ein Hinweis auf eine gute Steifigkeit war. „Meistens bearbeiten wir harte Metalle“, sagt er. „Die VF-3 hat sich als ein absolut zuverlässiges Kraftpaket erwiesen. Die VF-2SS ist schnell und die VF-4 ein toller Alleskönner.“

Als weiteren Vorteil nennt er, dass praktisch jeder schon nach einem Tag Einarbeitung mit einer Haas-Maschine umgehen kann. Die Bedienung ist unabhängig von der Maschinengröße identisch. Zudem bietet die Haas UK eine sehr hohe Verfügbarkeit: „Wir haben die VF-4 gekauft, da wir mit einem Großauftrag in Verzug geraten waren. Ich habe bei Haas angerufen, und die Maschine war innerhalb von einer Woche fertig installiert”, so Halford.

Neben den normalen Tagschichten lässt Surface Generation seine Maschinen von Haas auch automatisch die Nacht und an den Wochenenden durchlaufen. Dann werden zumeist Teile aus Stahl, aber auch aus Invar, Titan und anderen Werkstoffen gefertigt. Halford erklärt: „Unsere Maschinen von Haas sind sehr zuverlässig. Wir schalten die drei am Freitagabend nicht ab, so dass sie durchaus am Sonntag noch laufen. So haben wir unser Geschäft ausgebaut.“

Surface Werkstuecke

Das in Leicestershire, Großbritannien, ansässige Unternehmen Surface Generation entwirft und baut anspruchsvolle Heiz-/Kühl-Lösungen zum Herstellen von Komponenten aus Verbundwerkstoffen.

Erfolgsstory nach der kritischen Zeit

Nach der kritischen Zeit der weltweiten Finanzkrise hat sich Surface Generation mit Erfolg selbst neu erfunden. Kürzlich hat das Unternehmen eine weitere Investorenfinanzierung in Höhe von 3,1 Mio. britische Pfund erhalten, um seine schnelle Entwicklung beizubehalten: Im Geschäftsjahr 2014 und 2015 ist sein Umsatz auf 2 Mio. Pfund angestiegen. Das sind 233 Prozent mehr als im Vorjahr.

„Niemand sonst macht das, was wir machen“, betont Halford. „Wir ziehen die Aufmerksamkeit einiger großer Hersteller auf uns. Da unsere Niederlassungen in den USA, in Taiwan und Japan mehr Aufträge hereinbringen, brauchen wir eindeutig mehr Platz und natürlich auch mehr CNC-Werkzeugmaschinen von Haas.“

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