Die ersten Entwürfe aus den Projektgruppen.

Die ersten Entwürfe aus den Projektgruppen. (Bild: Messe Stuttgart)

Zwei Wochen Zeit hatten die 20 Studierenden des Masterstudiengangs Maschinenbau unter der Leitung von Professor Steffen Ritter der Hochschule Reutlingen, ein erstes Konzept für ein Messe-Give-Away zur Moulding Expo 2017 zu erarbeiten. Drei Bauteilteams haben unabhängig voneinander drei verschiedene Entwürfe erarbeitet und stellten MEX-Projektleiter Florian Niethammer, der quasi als Kunde auftrat, in einer Art „Lieferantenwettbewerb“ in dieser ersten Projektphase ihre Entwürfe vor.

Diese Entwürfe der Entwicklungsphase sollen am Ende Teil des Messeauftritts werden. Entwurf A umfasst drei separate Werkzeuge (Messer, Löffel, Gabel), die über einen Steckverschluss miteinander verbunden sind und einfach separat genutzt werden können. Entwurf B ist ein zweiteiliges Konzept, Gabel und Löffel in einem und Messer separat. Als technische Finesse verfügt dieser Entwurf über einen Bajonett-Verschluss als Verbindung. Entwurf C schließlich ist ein Konzept mit sehr modernem Design, zweiteilig mit Steckverbindung, Gabel und Löffel auf der einen, Messer auf der anderen Seite.

Die erste Projektphase generierte drei attraktive, sehr hochwertige, Entwürfe, bei denen jeweils die relevanten zu gestaltenden Parameter

Hochschule Reutlinge Ritter Studenten

Professor Steffen Ritter von der Hochschule Reutlingen mit seinen, an dem Projekt beteiligten, Studenten.
Bild: Messe Stuttgart

berücksichtigt wurden: Ergonomie, Mehrwegverwendung, Hochwertigkeit, ansprechendes Design, Flächen für Logoanbringung, zweckorientierte Funktionsgestaltung, selbsterklärende Bedienung, Produktionszyklus.
Zum Teil wurden von den Teams bereits Prototypen präsentiert, die einen guten Eindruck vom Endprodukt vermittelten. Mit großer Mehrheit wurde schließlich der Entwurf B sowohl von den Studenten als auch vom Vertreter des Kunden, Florian Niethammer, favorisiert.

Im weiteren Prozess arbeiten nun alle drei Bauteil-Gruppen zusammen, um eine optimale Lösung zu erarbeiten und die Konzeptidee zu verfeinern. So kümmern sich Kleinteams jetzt speziell nur um einen Teil der Gabel oder etwa der Messeschneide. Das gemeinsame Ziel: Entwicklung eines Top-Produktes in Zusammenarbeit mit dem Werkzeugbau-Team.

Auf dem Weg dorthin entstanden 3D-gedruckte Prototypen, die etwa zum Probeessen genutzt werden können, um die Produkteigenschaften in der Anwendung zu testen. Die Studenten haben zwischenzeitlich Funktionstests zur Erprobung des Produkts in der Praxis durchgeführt: mit der Gabel Stichtests, mit dem Messer Streich- und Schneidetests.

Hochschule Reutlingen Ergonomie

Auch auf eine gute Ergonomie wird bei dem Projekt geachtet.
Bild: Messe Stuttgart

Die Modelle liegen gut in der Hand, sind wertig in Sachen Gewicht und Stabilität. Also weit entfernt von einem Wegwerf- oder Einwegbesteck. Die Studenten sind kurz vor Finalisierung des Bauteildesigns. In dieser Phase trafen die Studenten erstmals auf „ihren“ Werkzeugmacher: David Erz aus Laichingen. Mit ihm wurden Themen wie die Werkzeugkühlung konkret abgeklärt, zudem konnten die Projektbeteiligten das Unternehmen Reichle aus Bissingen/Teck für eine Beteiligung gewinnen. Reichle wird eine Textur ins Werkzeug einbringen. Damit könnte man beispielsweise die Oberfläche der Messerschneide wie Damaststahl aussehen lassen.

Inzwischen steht auch der voraussichtliche Produktname fest: 3-2-eat! Aus Sicht des Kunden Florian Niethammer „genial, da Funktionsbeschreibung und Aufforderung zugleich.“ Übrigens: Da es aus Kunststoff gefertigt wird, kann man das Produkt trotz Messer sogar in den Flieger mitnehmen. Für alle, die zur Messe durch die Luft anreisen …

Kontakt: Hochschule Reutlingen – Fakultät Technik, www.tec.reutlingen-university.de

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