Vierfachfallendes Warmumformwerkzeug
Die Experten bei weba sind auf die Fertigung von komplexen Umformwerkzeugen für hochfeste und crashrelevante Strukturteile für die Automobilindustrie spezialisiert. Hier zu sehen ein zirka 2500 x 1900 mm großes und 19 t schweres vierfachfallendes Warmumformwerkzeug für A- und B-Säulen. - (Bild: weba)

Sie vertrauen in Sachen Service ebenfalls auf eine mobile Einsatztruppe und stehen mit schneller und professioneller Unterstützung parat. Geschäftsführer Hannes Feuerhuber erklärt: "Dieser Bereich macht inzwischen sogar rund 10 Prozent unseres Umsatzes aus. Unser mobiler Werkzeugservice übernimmt die Ersatzteilbeschaffung sowie Reparatur- und Wartungsarbeiten jeglicher Art, aber auch die Übergabe und Einarbeitung von Werkzeugen."

Auf Anhieb bis ins Finale

Die Experten bei weba haben ihr Können im vergangenen Jahr zum ersten Mal bei "Excellence in Production" unter Beweis gestellt. Auf Anhieb haben sie es bis ins Finale geschafft. Die Österreicher sind auf Warmumformwerkzeuge spezialisiert und haben sich mit der Fertigung von komplexen Umformwerkzeugen für hochfeste und sicherheitsrelevante Strukturteile für den Automobilsektor weltweit einen Namen gemacht.

"Wir sind an vier Standorten auf drei Kontinenten vertreten. Am Wettbewerb teilgenommen haben wir allerdings nur mit den beiden europäischen Werkzeugbauten in Ölmütz (Tschechien) und Dietach (Österreich). Was unsere Fertigung betrifft, sind wir hier eng verschmolzen, was mit den Werken in China und den USA aufgrund der räumlichen Distanz so nicht umsetzbar ist", erklärt Feuerhuber. "Nichtsdestotrotz besteht international eine gute Kooperation."

Zitat

"Unser mobiler Werkzeugservice übernimmt die Ersatzteilbeschaffung sowie Reparatur- und Wartungsarbeiten." Hannes Feuerhuber

Damit das Zusammenspiel der einzelnen Standorte zunehmend reibungsloser funktionieren kann, investieren die Spezialisten kontinuierlich in entsprechende Softwarelösungen. So haben sie beispielsweise jüngst ein Product-Lifecycle-Management(PLM)-System implementiert. "Das System ermöglicht uns, Arbeitspakete weiterzugeben, und organisiert den gesamten Datenfluss, der im Herstellprozess für unsere Werkzeuge anfällt", erklärt der Geschäftsführer. "Wenn wir etwa ein Werkzeug für die USA fertigen, können wir mithilfe des PLM-Systems die Daten für unseren ortsansässigen Werkzeugbau freigeben, so dass dort die Ersatzteilfertigung erfolgen kann. Das ist äußerst praktisch."

Der gesamte Betrieb verfügt fast ausschließlich über selbst geschaffene Systeme, die von den Verantwortlichen stets weiterentwickelt werden. So vertrauen die Experten etwa auf eine Werkzeugdatenbank, über die sie Auskunft über alle laufenden oder abgeschlossenen Projekte bekommen. "In erster Linie zählt für uns der schnelle und grobe Auftragsüberblick, den wir dank unserer eigens kreierten Lösung per Knopfdruck erhalten. Sind detaillierte Informationen relevant, ist es aber genauso möglich, die gesamte Werkzeughistorie bis auf die einzelne Minute nachzuvollziehen", erläutert Feuerhuber. "Wir bestehen seit nun mehr 36 Jahren. In dieser Zeit konnten wir einen großen Erfahrungsschatz ansammeln. Für uns ist es wichtig, dass all diese Kenntnisse und Daten hinterlegt sind und wir auf Referenzen zurückgreifen können. Ein funktionierendes Projektcontrolling bietet dafür die Grundlage."

Weltweite Kapazitätenplanung

Vom Kompetenzzentrum in Österreich aus wird die gesamte Planung, Projektierung und Steuerung übernommen. "Wir können unsere Kapazitäten weltweit einsehen und die Aufträge flexibel zuteilen", betont Feuerhuber. Während in Dietach das gesamte Produktportfolio bedient wird von Aluminiumumformung über Kalt- und Warmumformwerkzeuge bis hin zu Werkzeugen für Carbonbauteile, konzentrieren sich die Fachkräfte in Ölmütz allein auf die Warmumformung.

Hannes Feuerhuber
Hannes Feuerhuber, Geschäftsführer weba Werkzeugbau Betriebs GmbH. - (Bild: weba)

"Unser Ziel ist es, unsere Ressourcen im internationalen Markt zu erweitern", betont Feuerhuber. Beispielhaft dafür steht der Ausbau ihres tschechischen Produktionsstandorts im vergangenen Jahr. Hier konnten die Werkzeugbauer ihre Fläche auf 12500 m² fast verdreifachen. Darüber hinaus fallen auch wichtige Investitionen an, um die Einzelautomatisierung voranzutreiben. "Wir müssen unsere Rüstzeiten minimieren und wirtschaftlicher werden, um dauerhaft wettbewerbsfähig zu sein." Die Werkzeugbauer bei weba fertigen papierlos und verfügen über eine Wertschöpfung von 100 Prozent. "Wir haben keine Lieferanten, die uns zuarbeiten. Nur so sind wir voll flexibel und müssen nicht ständig auf irgendwelche Markteinflüsse reagieren", meint der Geschäftsführer. Aktuell befinden sich 43 Bearbeitungszentren im Einsatz, mit denen Werkstücke bis zu einem Gewicht von 40 t bei einer Größe von 8000 x 3100 x 1800 mm bearbeitet werden. Feuerhuber: "Die Herausforderung ist, die vom OEM gewünschte Geometrie des Bauteils in der geforderten Toleranz und Materialeigenschaft umformtechnisch herzustellen." Der Toleranzbereich liegt teilweise bei ± 0,25 mm.

Die mobile Einsatztruppe bei weba erwirtschaftet jährlich rund 10 Prozent des Umsatzes und ist auch für die Übergabe und Einarbeitung von Werkzeugen zuständig.

Für die optimale Umsetzung ihrer Werkzeuge nutzen die Experten bereits seit rund 17 Jahren eine Umformsimulationssoftware, bei deren Weiterentwicklung sie sich maßgeblich beteiligen. "Damit erkennen wir schon im Vorfeld, ob ein Bauteil herstellbar ist und sparen uns kosten- und zeitaufwendige Korrekturschleifen im Try-out-Bereich."

Darüber hinaus verfügen die Werkzeugbauer seit März dieses Jahres über eine zusätzliche Warmumformlinie, mit der sie kundenähnliche Prozessbedingungen vorab nachstellen können. "Für unsere Kunden hat es gleich mehrere Vorteile: Zum einen bekommen sie CBN-Werkzeugen">erprobte Werkzeuge ausgeliefert und zum anderen können sie auf unsere Kleinserienfertigung zurückgreifen", erklärt Feuerhuber. "Für uns ein wichtiger Schritt in unserer Entwicklung und für unsere Kunden ein weiterer Mehrwert, den wir ihnen bieten können."

Mut zur Lücke ...

In eigener Sache: Gern hätten wir auch den vierten Finalisten in der Kategorie porträtiert, das Unternehmen Summerer Technologies in Schechen bei Rosenheim. Jedoch fanden die Verantwortlichen dort auch für ein kurzes Interview keine Zeit. Wir bedauern, dass wir diese Lücke deshalb nicht schließen können. nh

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