Mehrkomponentenwerkzeug

Die Experten von FWB fertigen Werkzeuge in Mehrkomponenten- und Hybridtechnik mit einem Maximalgewicht von 7 t und einer typischen Größe von 600 x 800 mm. Auf Spritzgussanlagen von 50 bis 650 t Schließkraft verarbeiten sie alle gängigen Thermoplaste zu technischen Formteilen. - (Bild: FWB Kunststofftechnik)

Für einen Großteil der Werkzeug- und Formenbaubetriebe sind sie unverzichtbar: die Zulieferer. Nicht selten bilden sie das Tor zu einem erfolgreichen Projekt. Je zuverlässiger und qualifizierter sie sind, desto besser. Viele Unternehmer streben nicht mehr nach einer möglichst hohen erweitert Fertigungstiefe">Fertigungstiefe. Im Fokus steht nun ein gut funktionierendes Ressourcen-Management. Externe Lieferanten werden überall dort eingesetzt, wo es sinnvoll erscheint.

Volle Konzentration auf die Kernkompetenz lautet deshalb auch die Devise unserer heutigen Sieger und Finalisten des "Wettbewerbs Excellence in Production" in der Kategorie "Interner Werkzeugbau unter 50 Mitarbeiter."

FWB Kunststofftechnik GmbH, Pirmasens

Finalist FWB Kunststofftechnik unter der Leitung von Athanasios Valous setzt längst auf die Expertise seiner Zulieferer, wie der Geschäftsführer berichtet: "Im vergangenen Jahr haben wir insgesamt 45 Werkzeuge gefertigt. Rund die Hälfte bezogen wir komplett extern, dabei handelt es sich meist um leichtere Einkomponentenwerkzeuge. Zum einen ist das unseren räumlichen Kapazitäten in der Fertigung geschuldet und zum anderen konzentrieren wir uns ganz auf das, was wir am besten können: anspruchsvolle Mehrkomponenten- und Hybridtechnik."

Seit 2016 ist die Gustav Massopust Metallwaren GmbH und Co. KG mit Sitz in Alfdorf als Spezialist für anspruchsvolle Stanz- und Tiefziehteile Teil der FWB-Gruppe. FWB ist so in der Lage, auch komplexe Hybridbauteile zu fertigen, damit die gesamte Wertschöpfungskette abzudecken und alles aus einer Hand zu liefern.

"Softwaretechnisch haben wir mehrere Änderungen vollzogen und sind nun sehr transparent über die gesamte Prozesskette hinweg aufgestellt.". Athanasios Valous

Stark am Kunden orientiert

Valous betont: "Wir arbeiten sehr eng mit unseren Kunden zusammen – von der Idee bis zum fertigen Produkt. Und wir tüfteln solange, bis das gewünschte Teil kostengerecht herstellbar ist. Wir haben dazu alle Kompetenzen am Standort gebündelt, was uns sehr wichtig ist."

Bei der Bearbeitung ihrer Werkzeuge liegt der Schwerpunkt ganz auf den formgebenden Konturen. "In den vergangenen Jahren haben wir uns technologisch stark weiterentwickelt", erklärt Valous.

Athanasios Valous
Athanasios Valous, Geschäftsführer FWB Kunststofftechnik, Pirmasens. - (Bild: FWB)

Ein wichtiger Schritt war unter anderem die Einführung von proAlpha, einem auf den Mittelstand ausgerichteten ERP-System anstelle eigenständiger Lösungen, die zwar an sich gut waren, jedoch nicht miteinander kommunizieren konnten. "Dank proAlpha ist unsere Fehlerquote geringer, und wir sind insgesamt deutlich schneller geworden", betont Valous. "Nun werden alle Daten in einem System gebündelt, und jede Abteilung hat Zugriff darauf. Damit haben wir erheblich an Transparenz gewonnen. Zudem können wir nun mit Stücklisten arbeiten – so entfallen mühevolle Absprachen zwischen Einkauf und Fertigung."

Zuverlässige Kapazitätenplanung

Heute gelingt FWB abteilungsübergreifend eine zuverlässige Ressourcenplanung von Mensch und Maschine. "Früher planten wir grob für die einzelnen Abteilungen, heute ist eine präzise Feinplanung unter Berücksichtigung jedes Mitarbeiters möglich. Unsere Durchlaufzeiten der Werkzeuge sind somit kürzer geworden."

Maschinendatenerfassung

Des Weiteren werden Maschinendaten über eine webbasierte Tablet-Lösung erfasst (MDE). Im Moment gibt es, anders als in der Spritzgussfertigung, jedoch noch keine Schnittstelle zu proAlpha. "Unser Ziel ist, IOS so weit einzubinden, dass auch die Daten der MDE in unser ERP-System zurückgeführt werden können. Gemeinsam mit den Experten von proAlpha arbeiten wir schon an einer softwaretechnischen Umsetzung."

FWB ist nun in der Lage, auch komplexe Hybridbauteile zu fertigen und somit dem Kunden von der Entwicklung bis zum fertigen Teil alles aus einer Hand anzubieten.

Bei ihren Maschinen bauen die Spezialisten übrigens auf Einzelautomationen. "Eine vollverkettete Automationslinie käme bei uns schon allein aus Platzgründen nicht in Frage. Unsere Anlagen laufen aber rund um die Uhr und werden etwa zu 85 Prozent mit Neuwerkzeugen ausgelastet. Die restlichen Kapazitäten sparen wir uns für Ersatzteilfertigung, Wartungs- und Instandhaltungsaufträge unserer Spritzgussabteilung auf", erklärt Valous.

Papierloses Fertigen und anhand von Farbcodes definierte Toleranzvorgaben sind bei den Experten seit 10 Jahren gang und gäbe.

Für die Zukunft arbeitet Valous an einem Joint Venture, um die Internationalität zu erhören. Zu einem gewissen Grad ist FWB heute schon externer Werkzeugbau. "Unsere Motivation wird sein, diesen Bereich künftig aufzustocken. Wir sehen hier die Möglichkeit, freie Kapazitäten sinnvoll zu nutzen."

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