Marco Schülken

Marco Schülken, Geschäftsführer des Fachbereichs Werkzeugbau im VDMA. - (Bild: fertigung)

Seit Jahren gibt es Entwicklungen, die es den Unternehmen im Werkzeug- und Formenbau schwer machen, wettbewerbsfähig im Markt zu agieren. Das liegt nicht an den Betrieben selbst, sondern an den Marktbedingungen. Hier will der Verband einerseits ein Bewusstsein schaffen, andererseits aber auch einen Impuls geben, der zu einem Umdenken bei den Protagonisten führen soll.

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Die Moulding Expo findet vom 21. bis 24. Mai 2019 auf dem Stuttgarter Messegelände statt. Wir sind dabei - Sie auch?

"Mittlerweile ist die Situation im Werkzeugbau dramatisch geworden aufgrund des verheerenden Geschäftsgebarens einiger dominanter Großkunden auf dem deutschen Markt", erklärt Marco Schülken, Geschäftsführer des Fachvbereichs, auf der Pressekonferenz des Fachverbands Präzisionswerkzeuge im VDMA in Frankfurt. "Man kann regelrecht von einem Ausbluten der deutschen Werkzeugbauten reden," so Schülken. Er nennt drei besonders schädliche Geschäftspraktiken, mit denen die Unternehmen tagtäglich konfrontiert werden:

  • Umfangreiche Vorfinanzierung von kundenspezifischen Projekten
  • Preisnachlässe bei bereits geschlossenen Verträgen als Bedingung für Anschlussaufträge
  • Abnahmeverweigerung oder -verzögerung als Vorwand, um mit nicht vollständig bezahlten Werkzeugen zu produzieren

"Viele Unternehmen stehen mit dem Rücken an der Wand, weil sich ihre Hausbanken zu Recht aus dem Risiko zurückziehen wollen", betont Schülken.
Deshalb starten die Mitglieder des VDMA Werkzeugbau gemeinsam mit ihrem Verband und weiteren Partnern zur Moulding Expo eine Fairness-Initiative, die sich zurzeit in der internen Abstimmung befindet. "Darin verpflichten wir uns zu fairem Handeln im Rahmen unserer Geschäftsbeziehungen und laden alle unsere Partner entlang der Wertschöpfungskette ein, sich uns anzuschließen", erklärt Schülken.

"Denn nur, solange wir in Deutschland über eine funktionierende Hersteller-Lieferanten-Zulieferkette verfügen, können unsere Industrien ihre technologische und wirtschaftliche Spitzenposition in der Welt halten." nh

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