Lebhafte Podiumsdiskussion während des Werkzeug- und Formenbau-Forums. -

Lebhafte Podiumsdiskussion während des Werkzeug- und Formenbau-Forums. - (Bild: Makino)

 

Was bedeutet die vierte Phase der Industrialisierung für die Luftfahrtunternehmen und für die Werkzeug- und Formenbauer? Wo liegt die Zukunft der mannlosen Fertigung? Wie können kleine Unternehmen Industrie 4.0 umsetzen und wie können sie sich auf die anstehenden Umstellungsprozesse vorbereiten?
Dies waren nur einige der Fragen, die auf dem internationalen Aerospace-Forum und dem Werkzeug- und Formenbau-Forum im Makino Technology Center in Kirchheim unter Teck / Deutschland behandelt wurden.

Die dreitägige Doppelveranstaltung, die von mehr als 300 Teilnehmern aus ganz Europa besucht wurde, begann am 24. Januar mit dem Werkzeug- und Formenbau-Forum. Hier ging es vor allem um das Thema „Industrie von morgen“. Geboten wurde eine interessante Mischung aus exklusiven Expertenvorträgen, Podiumsdiskussionen und Live-Maschinenvorführungen zu unterschiedlichen Themen, darunter ‚Der Status Quo in der Industrie‘, ‚ein Einblick in die additive Fertigung‘ und ‚Automatisierung in der Senkerosion‘.
In seiner Keynote zum Thema ‚Werkzeug- und Formenbau in Zeiten von Industrie 4.0 – Technologie und Organisation‘ erklärte Hauptredner Kristian Arntz von der WBA Aachener Werkzeug Akademie: „Durch den steigenden Bedarf an komplexen und variantenreichen Produkten, die preisgünstig und schnell geliefert werden können, sehen sich die Industrieunternehmen gezwungen, in der Produktion vermehrt auf hochflexible und netzwerkgestützte Abläufe zu setzen.“

Automation und Industrie 4.0

Bei allen Veranstaltungen im Rahmen des Werkzeug- und Formenbau-Forums kam es zu einigen lebhaften Podiumsdiskussionen, die von Susanne Schröder, Chefredakteurin der Zeitschrift Form + Werkzeug moderiert wurden. Hier ging es vor allem um die Themen Automatisierung und Industrie 4.0. Ein Thema, das besonders interessiert aufgenommen wurde, war der zunehmende Mangel an qualifizierten Maschinenbedienern für die Produktion und die Konsequenzen, die sich daraus für die Zukunft der Unternehmen ergeben. Podiumsteilnehmer Dr. Wolfgang Leonhardt, CEO beim Unternehmen Leonhardt Graveurbetrieb, betonte, wie schwierig es sei, einen Bediener zu finden, der die Produktionsabläufe in ihrer ganzen Komplexität erfassen könne und seine umfassenden Kenntnisse und Fähigkeiten in die digitalisierten Systeme einzubringen verstehe.

In seinem Vortrag zum Thema ‚Das Senkerodieren automatisieren – Zukünftige Perspektiven und Herausforderungen‘ unterstrich Klaus Lemke, Geschäftsführer bei der Triwefo GmbH: „Auch wenn die Automatisierung eine Reihe von Vorteilen wie kürzere Durchlaufzeiten, schnellere Elektrodenwechsel usw. bietet, sind die Fähigkeiten der Mitarbeiter immer noch von entscheidender Bedeutung.“ Denn beim mannlosen Betrieb müssten Schwachstellen des Spannsystems wie Rüstfehler, von der Werkzeugmaschine automatisch kompensiert werden.

Neue Maschinen und Funktionen

Bei einer der Live-Maschinenvorführungen wurde das neue Vertikale Bearbeitungszentrum D200Z enthüllt.

Dieses 5Achs-Bearbeitungszentrum, das speziell für die Automatisierung entwickelt wurde, bietet bei der 5-Achsen-Simultan-Bearbeitung höchste Präzision und stieß bei den Besuchern auf großes Interesse. Auch das neue vertikale Bearbeitungszentrum für den Ultrapräzisionsbereich iQ500 wurde auf einer Live-Vorführung gezeigt.
Beim Aerospace-Forum, das am 25.01. begann, stand das Thema ‚Innovative Fertigungsprozesse‘ im Mittelpunkt. Die Vorträge behandelten Prozessinnovationen, Maximierung des Return on Investment sowie Makinos neueste Entwicklungen im Luftfahrtbereich. Masayoshi Hirahata, General Manager bei Makino Aerospace Group Japan, präsentierte einige neue, von der Fachwelt bereits sehnlich erwartete Maschinen sowie eine Reihe beeindruckender neuer Funktionen an bereits bestehenden Maschinen.

Mangel an qualifizierten Bedienern

Die Podiumsdiskussion zu diesem Thema wurde von Dr. Anke Kovar, Leiterin des Stuttgarter Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), moderiert und stieß auf rege Beteiligung seitens der Besucher. Besonders als die Themen Automatisierung und Zukunft der mannlosen Fertigung angesprochen wurden, kam es zwischen dem Auditorium und den Podiumsteilnehmern zu lebhaften Diskussionen. Rolf Schmidt, Geschäftsführer bei der Makino GmbH, erläuterte: „Durch den Mangel an qualifizierten Bedienern sehen sich die Unternehmen gezwungen, ihre Produktion mehr und mehr auf die mannlose Fertigung umzustellen. Vor diesem Hintergrund wird verständlich, dass die Maschinen immer zuverlässiger und präziser arbeiten müssen, wenn die Produktivität maximiert werden soll, die Maschinenstillstandzeiten aber minimiert werden sollen.“

Live-Maschinenvorführungen

Bei den Live-Maschinenvorführungen, die die Makino Aerospace-Group vorbereitet hatte, wurden viele der vorgestellten Prozessinnovationen direkt an der Maschine gezeigt. Der Schwerpunkt der Präsentationen lag dabei auf der 5Achs-Bearbeitung. Hier einige der Highlights: Auf der 5Achs-Senkerodiermaschine EDBV8 von Makino wurde das Erodieren von Inconel vorgeführt und auf der MAG1 wurde demonstriert, wie sich dank der verbesserten Werkzeugausstattung und der Option einer 5-Seiten-Simultanbearbeitung die Anzahl der Aufspannungen reduzieren lässt und damit das ROI maximiert werden kann. Um zu zeigen, wie sich mit einer neuen Vorrichtung die Teilequalität verbessern lässt, wurde auf der Makino A61 NX -5E vor den Augen der Forumsteilnehmer eine Abdeckung erstellt. Schließlich wurde noch gezeigt, wie dank einiger moderner Funktionen Kollisionsschutz in Echtzeit realisiert werden kann. Abgerundet wurden die Expertenvorträge und die Live-Vorführungen auf dem Aerospace-Forum durch ein spezielles B2B-Event zum Thema ‚Netzwerken‘.
Das nächste internationale Aerospace-Forum findet gemeinsam mit dem nächsten Werkzeug- und Formenbau-Forum im Januar 2018 statt.

Kontakt: Makino Europe GmbH, www.makino.eu

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