Eher per Zufall kam auf einer Fachmesse bei einem Vortrag der Kontakt zum Oberflächenspezialisten joke zustande.
"Die Anwendungstechniker dort boten uns an, für uns Muster versuchsweise kostenlos zu bearbeiten. PEEK ist auch für die joke-Fachleute kein Allerweltsmaterial – auch die mussten sich da erst einarbeiten. Die Experten dort haben mit ihrer umfassenden Erfahrung für uns aus den verfügbaren Technologien die optimale Lösung ermittelt. Schließlich bekamen wir unsere Musterwerkstücke, perfekt auf einem System Eneska micro bearbeitet, wieder zurück", erinnert sich Leonhardt. Und die überarbeiteten Werkstücke kamen nicht allein: "Ein beigefügtes Protokoll zeigte uns exakt, welcher Arbeitsgang mit welchem Aufsatz und welchen Bearbeitungsparametern wie lange gedauert hat. Wir mussten es, quasi nach Kochbuch, nur exakt nachmachen."
Das sagt die Redaktion
Realistische Einschätzung
Schon der erste Eindruck ist sehr positiv: Das Kumovis-Team hat hochfliegende Visionen und bleibt trotzden auf dem Boden. Lösungen werden praktisch und pragmatisch erarbeitet. Und von Anfang an ist allen klar, dass die Werkstücke, die in ihrer Anlage gefertigt werden, nachbearbeitet werden müssen. Mit dem Oberflächenspezialisten joke aus Bergisch Gladbach haben die Existenzgründer einen Partner gefunden, der nicht nur eine optimale Lösung mit einem sehr hochwertigen, langlebigen und universell einsetzbaren System anbieten kann, sondern auch den Weg zu diesem Ergebnis akribisch erarbeitet, genau dokumentiert und so transparent und nachvollziehbar gestaltet. Gerade für Existenzgründer wie das Team um Stefan Leonhardt, die am Beginn des Aufbaus ihres Unternehmens stehen, bietet das partnerschaftlich geteilte Know-how der Polier-, Schleif- und Entgratspezialisten eine wertvolle Basis, die so manchen zeitraubenden und kostspieligen Umweg erspart. Richard Pergler
Also holten sich die AM-Experten eine Testinstallation des Micromotorsystems für das Schleifen, Polieren und Fräsen sowie einen Anwendungstechniker von joke ins Haus und machten sich unter fachkundiger Anleitung daran, die Werkstücke selbst zu bearbeiten. "Und das haben wir auch ganz gut hinbekommen", meint Leonhardt. "Deshalb steht jetzt unser eigenes Eneska-micro-System bei uns. Und wir werden auch unseren künftigen Anwendern empfehlen, die Werkstücke mit dem joke-System nachzubearbeiten." Auch wenn es in der Werkstatt sehr leise ist – die Antriebe der Eneska micro sind kaum zu hören. Deshalb haben die joke-Ingenieure dem System ein neues Sicherheits-Feature verpasst: Wenn das System über einen längeren Zeitraum detektiert, dass am Fräser keine Last anliegt, schaltet es sich selbständig ab. So wird vermieden, dass der Bediener aus Versehen ins rotierende Werkzeug greift.
Verfahren ist auch für transparente Bauteile geeignet
Speziell für die Reinraum-Version der Anlage kann sich Leonhardt sogar vorstellen, jeweils ein System Eneska micro fest in die Anlage zu integrieren: "Das kann für die Anwender sehr interessant werden, zumal sich das Steuergerät auch sehr leicht mit einer SPS verbinden und so nahtlos in die Abläufe integrieren lässt." Mit der Kumovis-Technologie lassen sich je nach Material auch transparente Strukturen schaffen – eine Vision ist die Herstellung von maßgeschneiderten optischen Linsen. "Das Innere der Werkstücke bekommen wir in den Griff, Bindenähte sind nicht mehr sichtbar, und wir sind bereits sehr nahe an klarer Transparenz", erklärt Leonhardt. "Die Oberfläche, die für die optischen Eigenschaften ja einer der wichtigsten Faktoren ist, können wir nicht additiv herstellen. Hier ist eine Nachbearbeitung wichtiger denn je. Aber mit unserem Partner joke sind wir auch dafür hervorragend aufgestellt." nh
Trends µ-genau
Eneska micro
Das Eneska micro ist ein Micromotorsystem für professionelle Ansprüche.
Es stellt für ein breites Spektrum an Werkstoffen und Einsatzfällen ausreichend Leistung bei Drehzahlen bis zu 60 000 min-1 zur Verfügung. Die neu entwickelten Handstücke können vor allem auch in neuen Anwendungsbereichen überzeugen, etwa bei der Bearbeitung von hochchromigen Stählen, Inconel oder Titan, aber auch von Hochleistungskunststoffen wie PEEK. joke garantiert dank präzisionsgeschliffener Achsen eine Rundlaufgenauigkeit, die besser ist als 0,01 mm. Übrigens: Das Eneska-micro-System ist komplett "Made in Germany".