
Braucht die Branche dafür ein Ausbildungsangebot?
Angesichts der Tatsache, dass die Endbearbeitung eines Werkzeugs sogar die Hälfte der gesamten Fertigungsdauer in Anspruch nehmen kann, ist eine Schulung der Mitarbeiter aus Qualitätsgründen und Kostenaspekten mehr als sinnvoll. Von Stillstandszeiten ganz zu schweigen, wenn Produktionen wegen Reparaturarbeiten ruhen müssen.
Welche Stellenwert hat das Polieren in der Wertschöpfungskette?
Dieser Schritt wird in seiner Bedeutung häufig unterschätzt. Denn da das Polieren häufig den letzten Prozessschritt zur Herstellung von Werkzeugen und Formen darstellt, haben Fehler in der Oberfläche weitreichende Konsequenzen. Hier ist hohe Erfahrung gefragt – und die muss weitergegeben werden. Verwunderlich, dass diese alte und elementare Tätigkeit kein Ausbildungsberuf ist. Und auch in den einschlägigen Fachbüchern der Metallverarbeitung wird Polieren häufig nur am Rande oder gar nicht behandelt.
Was wird in den Polierschulungen vermittelt?
Polieren ist abhängig von dem Geschick und der Erfahrung des Mitarbeiters. Hier setzen die Kurse von joke an. Das Polieren von Hand ist bis heute die Methode zum Erzielen hochwertiger Oberflächen. Zwar gibt es bei Werkzeugen mit umfangreicheren Flächen wie etwa Ziehwerkzeugen für Karosserieteile inzwischen durchaus Versuche, den Finishing-Prozess zu automatisieren, aber komplexe geometrische Formen sind für Roboter nach wie vor eine kaum lösbare Aufgabe. Das Wissen und die Erfahrung der menschlichen Polierer, eine bestimmte Rautiefe zu erreichen, bleiben in diesem Feld unerreicht.
Sie vermitteln zudem auch Lehrlingen Know-how über das Polieren?
Ja. Neben den Polierschulungen liegt uns die Qualifizierung der Auszubildenden im Werkzeug- und Formenbau sehr am Herzen. In einem zweiwöchigen Intensivkurs, der nächste findet vom 22. September bis zum 2. Olktober statt, betreuen erfahrene Experten die Teilnehmer. Im Mittelpunkt steht dabei weniger die graue Theorie, der Fokus liegt umso stärker auf den Aufgaben aus der Arbeitspraxis der Teilnehmer. So kann gezielt auf die individuellen Anforderungen von Branchen wie Kunststoffspritzguss oder Medizintechnik eingegangen werden. Vermittelt werden das Entgraten von Kunststoffteilen, das Hochglanzpolieren von Edelstählen und Werkzeugformen ebenso wie die Reparatur von Werkzeugen mit verschiedenen Schweißmethoden und das maschinelle Läppen. Informationen zu Härteverfahren, Diamantwerkzeugen, Stahlherstellung, Gleitschleifen/Trowalisieren oder optische Oberflächenmesstechnik ergänzen das Programm.
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