Warum jetzt eine neue Hybrid-Messe?
Aber es gibt keine international relevante Veranstaltung, die entlang der Material-, Produktions- oder Verarbeitungskette das gesamte Spektrum der Fertigung und Verarbeitung multimaterialer Lösungen zeigt Von daher bringt die Hybrid Expo zusammen, was unter einem Dach auch zusammengehört

Es gibt aber bereits in München die Hybridica …
Ja, in der Tat. Dort wird aber eben keine Prozesskette abgebildet. Stattdessen konzentriert man sich dort in einem Zwei-Jahres-Turnus sehr einseitig auf ein technologisch eher wenig dynamisches Nischensegment, so dass es nicht gelingt, neue Anwendungsbranchen einzubeziehen. Von daher schmort und schmaucht das zu sehr im Saft der Mutterveranstaltung Electronica, ohne neue Impulse setzen zu können. Das wird der innovativen Branche in dieser Form nicht gerecht.

Wie sieht dann Ihr Konzept aus?
Wir werden stattdessen – wie auch bei der Composites Europe, die vor sieben Jahren an den Start ging und sich seitdem in der Branche europaweit einen guten Namen verschafft hat – sehr stark auf produkt- und auch wissenschaftsnahe Foren setzen. Dazu zählt beispielsweise auch die Product Demonstration Area, in der konkrete Anwendungen und Projekte vorgestellt werden.

Für wen ist die Messe interessant?
Die Hybrid Expo spricht die relevanten Industriezweige an, in denen Multimateriallösungen verstärkt zum Einsatz kommen – beispielsweise in den Bereichen Automotive, Elektrotechnik, der Luft- und Raumfahrt sowie der Medizintechnik. Hier sind die Anforderungen, die an die Ressourceneffizienz, Funk­tionsintegration und Prozessverkürzung in der Fertigung gestellt werden, besonders groß, und hier ist auch das Interesse an einer zentralen Industriemesse besonders hoch. Auf Seiten der Aussteller reicht das Spektrum von Rohstoff- und Materiallieferanten über den Konstruktions- und Entwicklungsbereich, das Tooling bis zum Halbzeug und das endgefertigte Verbundbauteil inklusive der dafür notwendigen Maschinen und Anlagen.

Wie grenzt sich die Hybrid Expo von anderen Messen ab?
Die Messe bewegt sich in einem dynamischen Markt, der mit Blick auf künftige Anforderungen an den Einsatz und speziell die serielle Fertigung von multimaterialen Strukturbauteilen große Zukunft hat. Das gilt für nahezu alle Anwendungsfelder, in denen leichte und damit energie- wie ressourcenschonende Lösungen gefragt sind. Das Konzept, alle Beteiligten im gesamten Fertigungsprozess mit den Konstrukteuren und Ingenieuren aus der Industrie auf einer Messe zusammenzubringen, geht weit über bisherige Messeansätze hinaus.

Die Messe öffnet parallel zur Composites Europe ihre Tore. Gibt es da Synergieeffekte?
Ja, denn auch mit der Composites Europe, die sich europaweit zum echten Schwergewicht in Sachen Leichtbau entwickelt hat, adressieren wir eine Besucherklientel, die sich materialunabhängig für funktionsintegrativen Systemleichtbau interessieren. Von daher sind die fast 10 000 Besucher, die bereits in Stuttgart auf der Messe sind, eine hoch interessante „Einstandsgröße“ für die Hybrid Expo. Das zeigen auch die Gespräche, die wir führen. Der Tenor: Wenn die Hybrid Expo von den Machern der Leichtbaumessen Aluminium und Composites Europe gemacht wird, dann vertraut man darauf, dass auch die Hybrid Expo eine gute Entwicklung nehmen wird.

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