Georg Paulus, Wolfgang Faßnacht

Georg Paulus (rechts), Initiator des Traumfirma-Awards, und Wolfgang Faßnacht, Geschäftsführer des gleichnamigen Werkzeug- und Formenbaus (links): „Es sind unsere Mitarbeiter, die ich immer als unser Kapital gesehen habe.“ - (Bild: werkzeug&formenbau)

Herr Faßnacht, was macht für Sie den Traumfirma-Award so besonders?

Es gibt viele Wettbewerbe, in denen sämtliche Betriebskennzahlen, Prozesse oder auch Fertigungsstrategien hinterfragt werden. Was dabei meiner Meinung nach aber oft zu kurz kommt, sind die Menschen, die dahinter stecken – mein Team. Für mich ist entscheidend, dass der Traumfirma-Award, der von Georg Paulus initiiert wurde, auf einer absolut anonymen Mitarbeiterbefragung basiert. Gemeinsam mit meinen 22 Kollegen haben wir uns 2018 nun zum ersten Mal dieser Challenge unterzogen.

Hatten Sie denn Zweifel daran, den Award zu gewinnen?

Um ehrlich zu sein, birgt dieser Award beziehungsweise die Auswertung des anonymen Fragebogens eine große Gefahr: Das Ergebnis könnte die gesamte eigene Wahrnehmung des über Jahre hart aufgebauten Unternehmens von jetzt auf gleich über Bord werfen. Natürlich arbeite ich sehr eng mit meinen Kollegen zusammen und kenne ihre Bedürfnisse. Welche Meinung sie zu ihrem Arbeitgeber, ihrem Arbeitsplatz oder der gesamten Unternehmung haben, das beruhte bisher jedoch lediglich auf einem Bauchgefühl. Richtig wissen konnte ich das nie. Aus diesem Grund schätze ich diesen Award sehr hoch ein, eben weil er ausschließlich von den Mitarbeitern kommt.

Jetzt hat es zum Glück mit der Auszeichnung geklappt ...

... Gott sei Dank (lacht). Das Resultat war wirklich phantastisch. Mit einem Ergebnis von 87 Prozent sind wir im Moment Spitzenreiter in der Branche „Kunststofftechnik, Formen- und Werkzeugbau“ und eine echte Traumfirma. Wir liegen in allen bewerteten Kriterien – etwa Zusammenarbeit, Lob, Wertschätzung, Stress, Verdienst – über dem Benchmark der Branche.

Was zeichnet Ihrer Meinung nach einen guten Führungsstil aus?

Ganz klar eine offene Kommunikation. Das handhaben wir nicht nur intern so. Auch wenn es Terminschwierigkeiten oder Probleme mit unseren Spritzgussformen gibt, suchen wir sofort den Kontakt zu unseren Kunden. Das macht uns zu einem zuverlässigen Geschäftspartner, aber auch intern zu einem offensichtlich guten Arbeitgeber. Sowohl ich als auch meine Frau Bianca haben immer ein offenes Ohr für das Team. Wir pflegen ein sehr freundschaftliches und familiäres Betriebsklima und schaffen damit eine betriebliche Wohlfühlatmosphäre. Meiner Ansicht nach die Basis, damit sich die Kollegen auf ihre hochkomplexe und verantwortungsvolle Arbeit konzentrieren und ihre volle Leistung erbringen können.

Tragen bei Ihnen die Mitarbeiter eine hohe Selbsverantwortung?

Anders wäre das in unserem Werkzeug- und Formenbau gar nicht machbar. Wir pflegen eine „Multi-Kompetenz“ – jeder Mitarbeiter beherrscht mehrere Tätigkeiten. Damit stellen wir ein besseres Verständnis für die Aufgaben des anderen sicher. Gleichzeitig können die Kollegen füreinander aber auch leichter einspringen. Für mich zeichnet das eine Traumfirma aus. Wir sind eine Familie und wir werden auch in Zukunft immer eine Familie sein. nh

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