Die Werkzeuge sind für multifunktionaler Einsatz geeignet, beispielsweise auch fürs Kantenfräsen.

Die Werkzeuge sind für multifunktionaler Einsatz geeignet, beispielsweise auch fürs Kantenfräsen.

Ruhe bedeutet ja heutzutage nicht unbedingt etwas Gutes, weil es mit „langsam“ und mit „fehlender Dynamik“ in Verbindung gebracht wird. Der neue VHM-Fräser DHC Inox Premium von LMT-Tools soll jedoch genau das Gegenteil beweisen. Aufgrund seiner besonderen Konstruktionsmerkmale wie beispielsweise unterschiedlichen Drallsteigungen verspricht er einen extrem ruhigen und schwingungsarmen Lauf und soll damit eine verblüffende Dynamik bei multifunktionalen Einsatzmöglichkeiten und sehr kurzen Fertigungszeiten erzeugen. Kurzum: Er ist ruhig und trotzdem schnell.

Die einzelnen Schneiden der meisten Schaftfräser besitzen heute identische Drallsteigungen. Das führt im ungünstigsten Anwendungsfall zu Resonanzschwingungen mit sehr nachteiliger

DHC Inox Premium

DHC Inox Premium

Auswirkung auf die Oberflächenqualität der Werkstücke und natürlich auch auf die Standzeit. Beim DHC Inox Premium sind die Drallwinkel unterschiedlich ausgeführt, abwechselnd 41° und 44°. Damit wird ein Aufschwingen in den Resonanzbereich unterdrückt. Vergleichbar ist diese Erscheinung mit einer Gruppe von Menschen, die über eine Hängebrücke geht: Marschiert die Gruppe im Gleichschritt, gerät alles ins Wanken, und die Brücke kann sogar zerstört werden. Erst im „Ungleichschritt“ kann sie problemlos überquert werden.

Grafik DHC Inox Premium

Deutliche Leistungssteigerung des DHC Inox Premium.

Entwickelt für rost- und säurebeständige Stähle

Dieses neue Werkzeug wurde von LMT Fette speziell für die Bearbeitung von rost- und säurebeständigem Stahl entwickelt. Diese Werkstoffe sind nicht einfach zu zerspanen, und es bedurfte weiterer innovativer Ideen zur Optimierung des Einsatzes. So wurde beim DHC Inox Premium ein Feintuning der Schneidengeometrie vorgenommen. Besonders zu nennen sind Mehrfasenschliff mit stabiler Schneidenecke, Mikroschneidenpräparation auf allen Schneidkanten und optimierte Gestaltung des Spanraumes im Umfeld der Stirnschneiden für besseren Spänetransport.

Trends µ-genau

Resonanzen unterdrücken

Beim Fräsen entstehen aus dem Zusamenspiel von Maschine, Werkzeug und Werkstück oft unerwünschte Schwingungen, die sich in der Regel negativ in der Werkzeugoberfläche, aber auch in der Werkzeugstandzeit bemerkbar machen. Hier versuchen die Werkzeughersteller, mit intelligenten Schneidengeometrien Voraussetzungen zu schaffen, die ein Aufschwingen des Systems wirksam unterdrücken. Dazu tragen beispielsweise Schneiden mit unterschiedlichen Drallwinkeln bei – diese unterschiedlich gestalteten Schneiden sorgen dafür, dass kein gleichförmiges Momentum entstehen kann, das letztlich in einer Vibration mündet.

Im Beschichtungszentrum von LMT Fette haben die Entwicklungsexperten außerdem eine maßgeschneiderte Multilayer-Beschichtung entwickelt. Ihre Nanostruktur gewährleistet höchste Schichthaftung und Wämebeständigkeit und ist ein weiterer Schlüssel für anspruchsvolle Schnittwerte. So kann das Werkzeug aufgrund hoher Schnittgeschwindigkeiten und Vorschübe eindrucksvolle Spanvolumen generieren. Und immer wieder beeindruckend ist die ausgezeichnete Oberflächenqualität: Beim Kantenfräsen ist Spiegelqualität erreichbar, zum Beispiel Rz = 1,7 µm beziehungsweise Ra = 0,3 µm.

Zikularfraesen

Auch im Zikularfräsen machen die Fräswerkzeuge eine gute Figur.

Verfügbar sind die Fräser im Durchmesserbereich von 4 bis 20 mm sowie in kurzer und langer Ausführung. Für gezielte Kühlung der Schneiden ist alternativ innere Kühlmittelzufuhr mit radialem Austritt in den Spankammern vorgesehen.

Mit nur einem Werkzeug schruppen und schlichten

Neben seiner hohen Spanleistung und Oberflächenqualität zeichnet sich der DHC Inox Premium laut Hersteller mit einer weiteren wirtschaftlichen Kenngröße aus: der Multifunktionalität. Mit ein und demselben Werkzeug kann man schruppen, schlichten, kanten- und eckfräsen, Nuten und Taschen fräsen, ramping- und zirkularfräsen.

Das optimale Ziel einer Werkzeugentwicklung ist das Erreichen eines nachhaltigen Alleinstellungsmerkmals. Der Anwender eines neuen Produktes soll dieses dann vorteilhaft einsetzen

innere Kuehlmittelzufuhr

Die innere Kühlmittelzufuhr mit gezieltem radialen Austritt sorgt dafür, dass der Kühlschmierstoff exakt dahin kommt, wo er benötigt wird.
Bilder: LMT

können und damit einen Mehrwert gegenüber dem bisherigen Zustand generieren. Mit dem DHC Inox Premium ist dieses Ziel problemlos erreicht worden – hier ein Beispiel aus der Praxis zum Kantenfräsen: Bearbeitet wurde der VA-Werkstoff 1.4571 (X6CrNiMoTi17-12-2) mit einem Fräserdurchmesser von 8 mm. Die radiale Zustellung betrug bei dieser Bearbeitung ae = 2 mm, die axiale Zustellung ap = 10 mm. Mit einem bisher eingesetzten Werkzeug eines anderen Herstellers konnte bis zum Erreichen einer Verschleißmarkenbreite von VB = 0,1 mm ein zerspantes Materialvolumen von 1150 cm3 abgefräst werden. Das entspricht einem Fräsweg von 57 m.

Noch immer kein Standzeitende in Sicht

Diese Ausgangssituation stellte für den DHC Inox Premium kein Problem dar. Er erreichte bei gleichem Verschleiß ein Materialvolumen von knapp 1800 cm3 beziehungsweise einen Fräsweg von 90 m. Das führte zu einer Leistungssteigerung von beachtlichen 57 Prozent. Und das Standzeitende war immer noch nicht erreicht.

Eingesetzt wurde das Werkzeug mit einem Zahnvorschub von fz = 0,06 mm und einer Schnittgeschwindigkeit von vc = 100 m/min. Diese Schnittgeschwindigkeit kann als durchaus moderat bezeichnet werden. In anderen vergleichbaren Anwendungen waren mit den Werkzeugen auch Schnittgeschwindigkeiten von vc = 140 m/min problemlos realisierbar.Für den Anwender bedeutet dieses Anwendungsergebnis vor allem eins: Bei erhöhter Prozesssicherheit kann er deutlich mehr Werkstücke mit dem selben Werkzeug fertigen. Zusätzlich ist durch eine Erhöhung des Zeitspanvolumens eine Reduzierung der Bearbeitungszeit pro Werkstück erreichbar. Dadurch können die Maschinenkosten erheblich reduziert und die Lieferzeiten gegenüber dem Kunden des Anwenders verkürzt werden.

Auch die Schaftfräser sind vielversprechend

Unterschiedliche Drallwinkel

Unterschiedliche Drallwinkel sollen für optimale Laufruhe sorgen.

Ähnlich gute Fräsergebnisse können auch mit den ebenfalls zur DHC-Familie gehörenden Schaftfräsern mit Eckenradius erreicht werden, wie sie zum Beispiel für Werkstoffe und Bauteile im Werkzeug- und Formenbau benötigt werden. Abhängig vom Fräserdurchmesser beträgt der Eckenradius 0,5 bis 2 mm. Außerdem sind die Drallsteigungen der Schneiden bei diesen Werkzeugen etwas kleiner als beim DHC Inox Premium ausgebildet. Sie betragen 35 und 38°.

Kontakt: LMT Tool Systems GmbH , www.lmt-tools.com
AMB Halle 1, Stand F52

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