Was folgt, ist ein systematischer Aufbau der einzelnen Stufen. Dabei sind weniger Blechdicke oder -breite entscheidend, sondern eher die Gegebenheiten des Teils. Ist es beispielsweise erforderlich, Schieber oder Stempel zu verwenden, müssen diese der jeweiligen Stufe zugeordnet werden.
Trends µ-genau
Vorkalkulation von Folgeverbundwerkzeugen
- ermöglicht eine transparente Planung
- dient als Vorlage und bietet eine Datenbasis für die spätere Konstruktion
- verspricht Gewinnerhöhungen
- Die Kalkulation bietet eine Hilfestellung zur:
- punktgenauen Ermittlung von Kosten
- Errechnung von Bearbeitungszeiten
- Erstellung von Ablauf- und Durchlaufplanungen
- Planung der erforderlichen Kapazitäten
- Sicherstellung der termingerechten Fertigung
Anhand des entstandenen Grundgerüsts lässt sich abschätzen, welche Fertigungszeiten anfallen werden, wie hoch die benötigte Materialmenge sein wird sowie mit welcher Technologie gearbeitet werden muss. Hierbei läuft im Hintergrund eine Excel-Tabelle, in der unter anderem die benötigten Erodier- oder Fräszeiten hinterlegt sind. Unter Berücksichtigung aktueller Preise für Materialen und eventuelle Zukaufteile sowie Faktoren wie beispielsweise im Programm hinterlegte Unternehmensrabatte ergibt sich in dieser Phase also eine valide Aufwandsabschätzung und Kostensumme, mit der zur Angebotserstellung gearbeitet werden kann.
Nun, da die Komplexität des Bauteils und der Konstruktionsaufwand feststeht, erstellt sich ein durchstrukturierter Arbeitsplan. Fischer betont: "Dieser Plan ist ein enormer Vorteil für uns, da viele Werkzeugbauer ihre Angebote ins Blaue hinein erstellen und das Werkzeug jedes Mal neu erfinden. Das sollte bei uns aber nicht das Ziel sein."
Er erklärt: "Das Problem beim Werkzeugbau ist, dass jedes Werkzeug ein Unikat darstellt. Und für ein einmaliges Produkt ist es nun mal schwierig, zu kalkulieren. Unsere festgelegten Strukturen ermöglichen zusammen mit dem System nach einen Standardprogramm zu verfahren und so zu einem realistischen Endpreis zu kommen. Außerdem bietet uns das Programm eine Rationalisierungsmöglichkeit für die weitere Konstruktion, worüber wir sehr dankbar sind."
Auf den Betrieb angepasstes System
Die inneren Strukturen des erarbeiteten Systems sind deshalb exakt auf die Werkzeuge des Betriebs abgestimmt und können jederzeit geändert, abgespeckt oder auch erweitert werden. Bei Fischer werden alle Teile eines Werkzeugs, die dieselbe Prozessfolge durchlaufen, zusammengefasst. Anhand fünf auf das Unternehmen abgestimmter Technologiefolgen wurde bei all der Individualität der Werkzeuge eine Lösung zur Standardisierung der Werkzeugkomponenten erarbeitet. So sind beispielsweise jeweils alle Aktivteile (Schneidplatten, Schneidstempel) eines Werkzeugs, alle gehärteten Zubehörteile, alle ungehärteten Zubehörteile, alle Gestellplatten und alle Drehteile eines Werkzeugs jeweils zu Technologielosen zusammengefasst.
Das sagt die Redaktion
Auf die eigenen Strukturen angepasst
Bei der Angebotserstellung einen realistischen und marktgerechten Preis zu finden, ist eine Kunst für sich. Wer sich hier nur auf das eigene Bauchgefühl verlässt und sich verschätzt, kann dem Unternehmen erhebliche Verluste einbringen. Die vom Werkzeugbau Fischer erarbeitete Lösung ist individuell auf die Strukturen des Hauses angepasst und bietet für die Verantwortlichen eine valide Basis bei der Kalkulation ihrer Folgeverbundwerkzeuge. Damit können sie im Vorfeld sicherstellen, dass der Auftrag etwa zum genannten Preis und ohne Kapazitätsengpässe ausgeführt sowie insgesamt termingerecht fertiggestellt werden kann. Sinnvoll ist das Programm auch für manchmal angefragte "Kostenbreaks". Das System bildet den Grundstock, auf den die Spezialisten nun aufbauen können. Gerade was eine intensive Nachanalyse der Aufträge betrifft, um die Vorteile vollständig auszuschöpfen, sehen sie noch deutlich Potenzial. Melanie Fritsch