Kopf der FZ 33 compact von F. Zimmermann.

Kopf der FZ 33 compact von F. Zimmermann. (Bild: werkzeug&formenbau)

 Zimmermann

Höchste Qualität ist für bei Schweikert in Lehrensteinsfeld eine Selbstverständlichkeit. Das Unternehmen sieht sich als Entwicklungspartner namhafter OEMs sowohl in der Automobilindustrie als auch im Landmaschinenbau, steigen tief in die Methodenplanung und Konstruktion ein und liefern sowohl Prototypen als auch Serienteile. Entsprechend hoch sind die Anforderungen an den Werkzeugbau des Unternehmens – schließlich werden von den Transfer- und Folgeverbundwerkzeugen selbstverständlich nicht nur exzellente Präzision, sondern auch hohe Standmengen erwartet. Neben Werkzeugen für die eigenen Pressenlinien werden auch Werkzeuge im Kundenauftrag gebaut. Das Verhältnis von Eigen- und Auftragsfertigung variiert sehr stark und hängt von der Auslastung der Produktion mit eigenen Projekten ab.

Nachhaltige Partnerschaft

Eine nachhaltige und vertrauensvolle Partnerschaft – darauf setzen die Verantwortlichen bei Schweikert sowohl in Bezug auf ihre Kunden als auch bei ihren eigenen Zulieferern. Deshalb war es auch bei der

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Links: Dank ihrer eigensteifen Konstruktion kommt die FZ 33 compact von
F. Zimmermann ohne zusätzliches Fundament aus.
Rechts: Insgesamt 50 HSK-100-Tools fasst der Werkzeugwechsler der Portalmaschine.

Beschaffung einer Ersatzlösung für zwei ältere Getriebemaschinen von vornherein klar, dass eine Low-Cost-Lösung nicht in Frage kommt: „Wir entscheiden uns beim Kauf unserer Maschinen nach guter schwäbischer Sitte immer für etwas Gescheites“, betont der Leiter Mechanische Fertigung in Lehrensteinsfeld, Elmar Jäschke. „Wir haben uns daher ausgiebig bei den in Frage kommenden Maschinen umgeschaut.

Das sagt die Redaktion

Geht kräftig zur Sache

Der Schritt von den massiven Getriebemaschinen auf die eher filigrane FZ 37 und FZ 33 compact von F. Zimmermann war auf den ersten Blick schon gewagt. Nicht zuletzt, weil mancher Werkzeugbauer F. Zimmermann nach wie vor in erster Linie mit Modellbaumaschinen in Verbindung bringt. Dabei sind die Neuhausener Maschinenbauer schon seit langem auch in der Schwerzerspanung angekommen. Die Maschinen sind nach wie vor filigran, aber erstaunlich eigensteif. Und sie gehen mit entsprechender Dynamik zur Sache. So ist es kein Wunder, dass die FZ 33 compact zwei ältere Maschinen vollwertig ersetzen kann. Dazu tragen freilich auch die richtigen Frässtrategien bei, die das Optimum aus der Maschine herausholen können.
Richard Pergler

Die verarbeiteten Materialien im Werkzeugbau bei Schweikert reichen vom Grauguss bis zum hochlegierten Werkzeugstahl. Sie liegen dabei durchaus in Härtebereichen bis HRC 56, in Einzelfällen auch deutlich darüber. Teilweise sind nur einzelne Partien der Werkzeuge gehärtet – speziell da, wo diese auf der Presse besonders beansprucht werden, etwa an den Kanten. Das Überfräsen solcher gehärteter Kanten mit ständigem Übergang vom Harten ins Weiche und umgekehrt ist eine Herausforderung für Maschine und Werkzeug. „Wir verwenden dafür auf unseren Maschinen Werkzeuge von Hitachi, die verkraften diesen abrupten Wechsel in den Materialhärten problemlos“, erklärt Jäschke. „Damit sparen wir uns zahlreiche Werkzeugwechsel – und damit Zeit.“

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Die iTNC530 von Heidenhain passt sehr gut in die CNC-Umgebung des Werkzeugbaus.

Von F. Zimmermann hatten die Werkzeugexperten bereits eine Portalfräsmaschine FZ 37 im Haus, mit der sie in der Zerspanung ihrer Werkstücke sehr gute Ergebnisse erzielen. „Die Unternehmensphilosophie von F. Zimmermann passt zu uns“, erklärt Jäschke. „Der Maschinenbauer ist nach einem kurzen Intermezzo mit ausländischen Eignern inzwischen wieder ein gutes, solides

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Hoher Standardisierungsgrad: Auch die Werkzeuge, die nicht so oft benötigt werden, sind Pools zugeordnet und priorisiert.

schwäbisches Unternehmen. Und mit der FZ 37 hat Zimmermann nachhaltig bewiesen, dass die Maschinen unser Anforderungsspektrum nachhaltig erfüllen können.“ Und zwar nicht nur beim Schlichten, sondern gerade auch beim Schruppen, wenn es kräftig zur Sache geht. „Früher lief die Schwerzerspanung auf den Getriebemaschinen – die FZ 37 hat das problemlos übernommen“, berichtet Jäschke. „Deswegen nahmen wir auch diesmal wieder neben anderen die Maschinen von F. Zimmermann genauer unter die Lupe. Nach ausgiebiger Recherche gefiel uns schließlich das Konzept der 5-Achs-CNC-Portalfräsmaschine FZ 33 compact von F. Zimmermann am besten.“

Zu den technischen Argumenten, mit denen die FZ 33 compact punkten konnte, und einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis kam die schnelle Verfügbarkeit: „Bei F. Zimmermann stand eine Maschine, die in ihrer Ausstattung genau dem entsprach, was wir uns vorstellten“, erklärt Jäschke. Bis auf eine Kleinigkeit: „Auf der Maschine war eine HSK-60-Spindel verbaut – wir benötigen jedoch eine für HSK-100-Werkzeuge.“

Trends µ-genau

Kompaktes Portal

Die FZ 33 compact vereint ein breites mögliches Bauteilspektrum mit einem interessanten Preis-Leistungs-Verhältnis. Dazu bietet die Maschine einige zusätzliche Vorteile:

  • Sie bringt Ihr Fundament mit
  • Sie verspricht maximale Dynamik dank eines eigensteifen Basiskörpers aus Guss mit integrierter Tischplatte, aufgesetzten Seitenwänden, gefüllt mit Spezialbeton sowie struktursteifem Portal
  • Sie hat ein kompaktes, platzsparendes Design und eine ausgeklügelte Bauform für variable Aufstellmöglichkeiten
  • Sie ist für ein breites Anwendungsspektrum für unterschiedlichste Materialien geignet, speziell mit den 2-Achsen-Fräsköpfen VH30 und VH20 lässt sich das Spektrum deutlich erweitern

Kein Problem für die Maschinenexperten bei F. Zimmermann: Sie rüsteten in kürzester Zeit die Maschine auf die größere Spindel um.. „Ein weiterer Pluspunkt ist der Service“, betont Jäschke. „Wir haben ihn zwar bislang kaum in Anspruch nehmen müssen. In den wenigen Fällen aber hatten wir das gute Gefühl, dass es den Verantwortlichen bei F. Zimmermann sehr wohl bewusst ist, was es für den Anwender bedeutet, wenn eine Maschine nicht produzieren kann, und sie entsprechend schnell reagieren.“

Hohes Maß an Standardisierung

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Links: Schruppen und Schlichten bis 60 HRC – die FZ 33 compact macht auch in der Schwerzerspanung eine sehr gute Figur.
Rechts: Auch bei teilgehärteten Werkstücken – die Kanten liegen oft bei 60 HRC – ist das Fräsbild der FZ 33 compact sehr ebenmäßig.

Ein großer Vorteil ist, dass die Maschine aufgrund ihrer hohen Eigensteifigkeit kein Fundament benötigt – das spart erheblich Zeit und Kosten. So wurde die Maschine innerhalb kürzester Zeit aufgestellt und konnte mit der Produktion beginnen. Ein hohes Maß an Standardisierung ermöglicht es den Werkzeugspezialisten, rationell zu fertigen. Vom einheitlichen Schlichtmaß bis zu den Abläufen wurde ein klares Regelwerk erarbeitet und umgesetzt. Auch die auf den Maschinen gerüsteten Werkzeuge sind weitesgehend standardisiert, weitere Werkzeuge, die für seltenere Bearbeitungen benötigt werden, sind in verschiedenen Prioritäten gestaffelt im Umfeld der Maschinen bereitgestellt. Hardwareseitig haben die Verantwortlichen bei Schweikert die Weichen in Richtung größtmöglicher Flexibilität und Produktivität gestellt. Und mit dem Softwarepaket von Tebis lassen sich jetzt auch die Programme so universell erstellen, dass sie erst unmittelbar vor der Bearbeitung einer Maschine zugewiesen werden müssen. „Das gibt uns einerseits die Sicherheit, schnell eine Alternative zu haben, wenn einmal eine Maschine ausfallen sollte“, erläutert Jescke. „Andererseits war es mit dieser Struktur auch sehr einfach, die neue FZ 33 compact in unsere Arbeitsabläufe zu integrieren.“

Mannarme Bedienung

Die Maschine verfügt über einen von F. Zimmermann konstruierten und gefertigten Fräskopf mit einer 70-kW-Fischerspindel. Mit einem Drehmoment bis zu 167 Nm und Drehzahlen bis 15

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„Ich habe den Eindruck, dass den Verantwortlichen bei F. Zimmermann sehr wohl bewusst ist, was es für den Anwender heißt, wenn eine Maschine nicht produzieren kann. Und sie reagieren entsprechend schnell.“
Elmar Jäschke, Leiter Mechanische Fertigung

000 min-1 ist die FZ 33 compact für das gesamte vorgesehene Aufgabenspektrum gut gerüstet. Die Verfahrwege in X, Y, Z betragen 2500 x 3000 x 1250 mm. Im integrierten Kettenmagazin finden 50 HSK-100-Werkzeuge Platz. Die innere Kühlmittelzufuhr arbeitet mit einem Druck von 40 bar bei einer Fördermenge von 20 l/min, die Schwallkühling bringt 40 l/min bei 20 bar. Die leistungsfähige Heidenhain-iTNC530-Steuerung sorgt dafür, dass sich die Maschine sehr gut in das Umfeld im Werkzeugbau einpasst. „Unser Ziel ist eine möglichst mannarme Bedienung“, erklärt Jescke. „Und das lässt sich mit den F. Zimmermann-Maschinen bei uns sehr prozesssicher umsetzen.“

Kontakt:

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