Sehr praktisch ist beispielsweise aber auch das Feature Teilfigurbearbeitung, speziell dann, wenn ein Bauteil nur in einem bestimmten Bereich geschlichtet wird, im Rest die Schruppbearbeitung ausreicht und das Werkstück trotzdem bei sehr kleinen Toleranzen insgesamt maßhaltig sein muss. Bei den sehr komplexen Werkstücken kommt es auch durchaus vor, dass ein Durchbruch ohne Ausfallteil erstellt werden muss – etwa, wenn der Querschnitt einer Öffnung von einem langen, schmalen Schlitz auf ein Quadrat zuläuft und die lange Seite des Rechtecks größer und die kurze Seite kürzer ist als die Kantenlänge des Quadrats. Das bedeutete früher, dass die Erodierbahnen, die das Material komplett aus dem Hohlraum entfernen sollten, mühsam von Hand zu programmieren waren. Das Programmiersystem Peps erledigt das mit dem Zusatzmodul Regelflächen Taschenerodieren heute automatisch mit ein paar Mausklicks.
Valides Messen auf der Maschine
Mit den neuen Mitsubishi-Drahterodieranlagen ist auch valides Messen auf der Maschine möglich. "Das unterstützt unsere aktuelle Peps-Version allerdings noch nicht", erklärt Tröstler. "Aber Camtek hört zum Glück sehr genau auf uns Anwender – ab der Peps Version 8.2 stellt Camtek hierfür Messzyklen zur Verfügung. Damit wird im unbeaufsichtigten Betrieb und, falls erforderlich, vor jeder Bearbeitung der exakte Referenzpunkt ermittelt." Besonders interessant ist diese Möglichkeit insbesondere auch bei Werkstücken, die schon vorbearbeitet sind – hier können in der Aufspannung auf der Maschine nochmals vor dem Start der Bearbeitung die exakten Ist-Werte abgeglichen werden.
Bediener optimal beim Programmieren unterstützt
Die optimale Unterstützung der hochqualifizierten Bediener seitens Peps ermöglicht es, dass sich die Experten ganz auf die optimale Bearbeitung der Werkstücke Ihrer Kunden konzentrieren können. "Das ist für unsere Arbeit ein nicht zu unterschätzender Faktor", erklärt Tröstler. "Damit wir unseren Kunden sehr schnell, wirtschaftlich und dazu in hoher Qualität auch solche Teile liefern können, vor denen andere Fertiger kapitulieren müssen." nh
Trends µ-genau
Modular aufgebaut
Das Programmiersystem Peps ist modular aufgebaut – verschiedene nützliche Features erleichtern die Erstellung von effizienten und prozesssicheren Drahterodierprogrammen. Das Modul Ausfallteilsicherung beispielsweise erzeugt automatisch Markierungen in Schnittplatten, diese Markierungen verhindern beim Stanzvorgang, dass das ausgestanzte Teil am Stempel hängen bleibt und das Schnittwerkzeug beschädigt. So wird die Standzeit von Schnittwerkzeugen wesentlich erhöht. Mit der Teilkonturbearbeitung können Teilbereiche einer Geometrie sehr einfach und genau mit unterschiedlichen Qualitäten bearbeitet werden. Peps bietet optional auch die Funktionalität zur Ansteuerung von zusätzlichen Rotationsachsen an – so wird die mehrachsige Bearbeitung beim Drahtschneiden möglich. Auch komplexe Werkstücke lassen sich damit ohne größere Einschränkung bearbeiten.