Zelle mit den CUT-P550-Erodiersystemen
Die Zelle mit den CUT-P550-Erodiersystemen von GF Machining Solutions mit dem automatisierten Werkstückhandling Workpartner 1+ in der Mitte. - (Bild: werkzeug&formenbau)

Drahterodiert werden praktisch alle elektrisch leitenden Materialien, die anfallen. Dieter Krauß hatte bereits bei seinem vorherigen Arbeitgeber mit PEPS gearbeitet. "Damals hat Charmilles das Programm vertrieben – wir kannten es unter der Bezeichnung 'Opticam'", erklärt er. "Als ich vor 17 Jahren zu fischer kam, war ein anderes System im Einsatz – und die Programmierer standen auch dahinter, es erfüllte seinen Zweck. Aber ich wusste, es geht schneller und besser." Gemeinsam mit seinem Team stellte er Vor- und Nachteile der beiden Systeme gegenüber und konnte schließlich die CAM-Spezialisten dank der besseren Argumente auch in der Praxis von PEPS überzeugen. Und tatsächlich – die Einführung des neuen Pakets gestaltete die Programmierung seinerzeit deutlich effizienter.

Zitat

"Als ich vor 17 Jahren zu fischer kam, war ein anderes System im Einsatz – und die Programmierer standen auch dahinter, es erfüllte seinen Zweck. Aber ich wusste, es geht schneller und besser." Dieter Krauß

Solids werden im nativen Format NX 11 eingelesen

Dieter Krauß
Dieter Krauß, Mitarbeiter Drahterodieren bei fischer Formen- und Werkzeugbau GmbH

Ein Risiko, wenn man nicht nur die Software eines einzigen Pakets einsetzt, können die Schnittstellen zwischen den eingesetzten Modulen sein, insbesondere in der Vergangenheit waren Datenübernahmen nicht selten mit dem Risiko aufwändiger Anpassungen und Nacharbeiten behaftet. "Das ist dank der Möglichkeit, Daten im STEP-Format auszutauschen, zum Glück inzwischen Vergangenheit", erklärt Krauß. "PEPS bietet aber auch die Möglichkeit, Solids im nativen Format von NX 11 per Direktschnittstelle einzulesen. Das ist ein großer Vorteil, da hierbei alle Informationen erhalten bleiben."

Interieurteile für automotive Anwendungen
Auch das ist fischer - komplexe Interieurteile für automotive Anwendungen. - (Bild: werkzeug&formenbau)

Und dieser reibungslose Übergang ist wichtig – wenn etwa Elemente verloren gehen, können das viele gerade ältere Maschinensteuerungen nicht kompensieren. Mit der Folge von sichtbaren Fehlern am Werkstück – ein Symptom können beispielsweise ungewollte kleine Linien sein. "PEPS kontrolliert bereits im Vorfeld, ob alle notwendigen Informationen übernommen wurden, und zeigt kritische Stellen an", erläutert Krauß. "Der Anwender kann dann entsprechend gezielt eingreifen und beispielsweise noch eine Ecke verrunden oder entsprechend eine dünnere Drahtelektrode wählen, um etwaige Fehler auszugleichen."

Erodieranlagen laufen rund um die Uhr

Ein großes Thema ist die Prozesssicherheit: "Unsere Anlagen laufen zum großen Teil mannlos", erklärt Krauß. "Die Produktion muss sicher laufen können. Die Betriebssicherheit müssen wir im Vorfeld sicherstellen: Während im übrigen Werkzeugbau zweischichtig gearbeitet wird, gibt es im Drahterodieren nur eine bemannte Schicht. Dafür arbeiten die Erodieranlagen nach Möglichkeit rund um die Uhr – im Schnitt liegen wir pro Monat bei rund 450 bis 550 Betriebsstunden."

Das sagt die Redaktion

Intelligente Ausnahmen

Klar ist es den meisten IT-Verantwortlichen ein Dorn im Auge, wenn eine kleine Abteilung vehement eine Sonderlösung für sich fordert. Schließlich hat man nicht ohne Grund Zeit und Geld in das allgemein verbindliche CAD/CAM-Paket im Unternehmen investiert. Gerade beim Drahterodieren haben solche Softwarepakete aber oft Lücken: Das Denken in Dreh- und Fräsprozessen unterscheidet sich eben sehr von der Drahterosion. Und nein, auch wenn die Prozesse beim Drahterodieren einfach aussehen – die Programmierung dafür ist oft alles andere als trivial. Da ist ein Spezialist wie PEPS, der genau aufs Drahten maßgeschneiderte Tools bietet, ausnahmsweise eine sehr sinnvolle Ergänzung zum mächtigen Funktionsumfang des Generalisten. Und dank sehr guter Schnittstellen – direkt oder über den Standard STEP – ist die Arbeit in beiden Welten inzwischen prozesssichere Routine für die Programmierer. Für die Drahterodierer bei fischer automotive systems ist PEPS eine sinnvolle Investition. Richard Pergler

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