Werkzeug für die Produktion des Windlaufs

Das Werkzeug für die Produktion des Windlaufs für den BMW X2. Dank der Synflow-Technologie gelingt der Fertigungsprozess deutlich schneller und prozesssicherer. - (Bild: Heyco)

Heyco hat sich bei führenden Automobilherstellern als Spezialist für die Entwicklung und Fertigung von Windläufen, Flüssigkeits- und Ausgleichsbehältern, Luftansaugsystemen und Systembauteilen für die Innenraumklimatisierung mit strategischem Blick in die Zukunft einen Namen gemacht, denn diese Kunststoffbauteile werden zwingend auch in der wachsenden Elektromobilität nachgefragt.

Windlauf des BMWX2
Der Windlauf des BMWX2. - (Bild: Heyco)

"Wir bekommen zum Teil nur ein Bauvolumen im Motorraum genannt und die Funktionen, die ein Bauteil erfüllen soll. Von dieser Blackbox aus entwickeln wir dann das Funktionsbauteil mit allen Prüfungen und Testkriterien, die wir in unserem Testfeld zur Verfügung haben", erklärt Alexander Ritzinger, Leiter Werkzeugmanagement Kunststofftechnik. "Schon in dieser Entwicklungsphase sind höchste Engineering-Leistungen gefordert, um später in der Serienfertigung ein fehlerfreies Bauteil herstellen zu können."

Bevor dann ein Bauteilkonzept als Prototyp in die erste Fertigungsrunde geht, werden bei Heyco umfangreiche Test- und Simulationsserien gefahren. So sind etwa Moldflow-, Verzugs-, FEM-Struktur-Analysen, Berechnungen der Werkzeugtemperierung und Faserverteilung im Bauteil qualitätssichernde Standards. Prototypen werden in Berstdruck- und Wärmekammern sowie aufwendigen Langzeittests in ihrer Funktionalität bis ins Detail genau untersucht, bevor es zur Serienfertigungsfreigabe kommt. Bei Heyco laufen derzeit fast 100 Spritzgießmaschinen mit Schließkräften zwischen 40 und 1700 t, die für das 1-, 2- und 3-Komponentenspritzgießen eingesetzt werden. Heyco produziert seine Kunststoffbauteile weltweit nach den „Regieanweisungen“ aus dem Entwicklungszentrum im bayrischen Tittling.

Standardisierung der Systemkomponenten

Um in dieser Konstellation eine gleichbleibend hohe Qualität bei störungsfreier Fertigung sicherzustellen, bedarf es einer klar strukturierten und durchgängigen Standardisierung der Systemkomponenten, und so nahm Ritzinger bei der wichtigsten – Heißkanaltechnologie – eine Fokussierung auf nur noch drei Hersteller vor. Als wichtigen strategischen Partner sieht Ritzinger den Bensheimer Heißkanalhersteller Synventive. Er erklärt dies aus einem gemeinsamen Konzeptdenken heraus, das Heyco und Synventive gleichermaßen verfolgen. "Wenn wir in China Werkzeuge einkaufen, dann sind die dort eingebauten Synventive-Heißkanalsysteme in allen Komponenten von exakt gleicher standardisierten Qualität, so als würden wir das Werkzeug und das Heißkanalsystem in Deutschland einkaufen. Und wenn wir das Werkzeug dann in unserem Werk in den USA einsetzen, dann sind der Service, die Wartung und die Ersatzteilversorgung so, als würden sie direkt vor unserer Haustüre erledigt werden", erklärt Ritzinger. "Denn die Kommunikation im Hause Synventive ist untereinander weltweit immer eindeutig gegeben, die Technologiekomponenten und Service sind überall identisch."

Profil

Heyco-Werk Heynen GmbH und Co. KG

Das Heyco-Werk Süd ist ein wesentlicher Pulsgeber der Heyco-Gruppe. Hier laufen neben der Entwicklung und Fertigung von Gesenkschmiedebauteilen die Fäden für die zukunftsweisende Fertigung der technischen Kunststoffprodukte zusammen. Die Geschäftsfelder Schmiedekomponenten und technische Kunststoffprodukte bilden heute Schwerpunkte des 1937 gegründeten Unternehmens. In-Mold-Labeling, Qualitätswerkzeuge und das Feld der Kunststoffverarbeitung der Carl Steinmann GmbH, ein Tochterunternehmen, komplettieren das Aktivitätenfeld. Rund 1000 Mitarbeiter haben 2017 an international sechs Standorten einen Umsatz von zirka 140 Millionen Euro erwirtschaftet.

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