Ideen in Form gebracht

Das blitzsaubere Unternehmen könnte so auch in Deutschland stehen: Der Maschinenpark ist leistungsfähig und zeitgemäß, die Mitarbeiter kompetent. Die Werkzeuge, die hier in erster Linie für die Medizintechnik entstehen, sind teilweise sehr komplex und anspruchsvoll – von der Form, in der Thermoplaste und Elastomere in einem Arbeitsgang verspritzt werden, bis hin zum Werkzeug, in dem bei der gespritzten Pillendose auch gleich die Verschlusskappe geschlossen wird, reicht das Spektrum.

„Unsere Kunden erwarten von uns ausgefeilte Lösungen, nicht einfach nur Werkzeuge“, erklärt Bjarne Bo Hilt, der zusammen mit Morten Gregersen das Werkzeugbauunternehmen Stensved Formværktøj in der seeländischen Kleinstadt Stensved in Dänemark leitet. „Wir fertigen Werkzeuglösungen in erster Linie für die Medizin- und Pharmaindustrie, aber auch für komplexe Teile aus anderen Branchen setzen wir unser Know-how ein.“

Auf dieses Wissen setzen Kunden oft schon in der Designphase des Endprodukts, speziell wenn es um die wirtschaftliche Fertigung „schwieriger“ Teile geht. Die Werkzeugbauer sehen sich als Dienstleister ihrer Kunden, die auch über ihren Tellerrand hinausblicken.

In Dänemark sind die Werkzeugbauer aus Stensved bekannt für ihre hohe Qualität und die durchdachten Lösungen. Gerade wenn es um komplexe Spritzgießformen geht, die oft viele tiefe, schmale Kavitäten umfassen, setzt Bo Hilt auf das Senkerodieren. „Hier verwenden wir nach wie vor Kupferelektroden – nicht zuletzt aufgrund der sehr guten Oberflächen, die medizintechnische Anwendungen oft erfordern“, erklärt er. „Die Elektroden bearbeiten wir auf einer Mikron-Maschine mit Hartmetallwerkzeugen aus der DS-Serie von Horn.“

Trends µ-genau

Horn-Fräser System DS
Grundlage für das System DS ist eine ausgewogene und auf die jeweilige Anwendung abgestimmte Balance aus Geometrie, Substrat und Beschichtung. Bei den im Unternehmen Stensved Formværktøj für die Bearbeitung von Kupfer eingesetzten DS-Hartmetallwerkzeugen sorgt eine Chromcarbonitridbeschichtung, die im PVD-Verfahren aufs Werkzeug aufgebracht wird, für gute Zerspanungseigenschaften. Neben den Schaft- und Torusfräsern kommen bei Stensved Formværktøj insbesondere die Mikrofräser zum Einsatz, da die Elektroden oft für Werkzeuge mit sehr engen Kavitäten und kleinen Radien eingesetzt werden.

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Skyline: Aus Gründen der perfekten Oberfläche setzt Stensved Formværktøj nach wie vor auf Kupferelektroden.

Die Werkzeugmacher bei Stensved Formværktøj setzen die Fräswerkzeuge der DS-Serie von 0,2 bis 6 mm Durchmesser ein. „Die meisten Fräswerkzeuge liegen bei uns aber zwischen 0,2 und 2 mm, da unsere Elektroden doch eher filigran und die Kavitäten tief sind sowie kleine Radien haben“, erklärt Bo Hilt. Auch die kleinen Werkzeuge erreichen sehr gute Standmengen – angesichts der Anzahl an Elektroden ein nicht zu unterschätzender Vorteil.

Prozessicherheit und Präzision
„Wir fahren bis zu 40 000 min-1. Die Schnittgeschwindigkeit liegt je nach Werkzeugdurchmesser und Anwendungsfall bei bis zu 350 m/min, die Spantiefe bei bis zu 0,6 mm und der Zahnvorschub bei 0,01 mm“ erklärt Bo Hilt. „Es kommt bei uns nicht darauf an, besonders schnell zu zerspanen. Bei uns stehen Präzision, Toleranzen, Oberflächenqualität und Prozesssicherheit klar im Vordergrund.“

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Bjarne Bo Hilt (links) und Morten Gregersen schätzen die gute und enge Zusammenarbeit mit Horn und dem
Partner JR tool vor Ort: „Wir fühlen uns ernst
genommen“, erklärt Bo Hilt. „Hier wird uns auch geholfen, wenn wir spezielle Lösungen brauchen.“

Während früher Fräswerkzeuge unterschiedlicher Hersteller zum Einsatz kamen, setzen die Verantwortlichen heute beim Zerspanen von Kupfer ganz auf die Horn-Fräser: „Es gehört sehr viel Erfahrung und Wissen dazu, wenn man wirtschaftlich und mit den optimalen technologischen Parametern arbeiten will“, meint Bo Hilt. „Deshalb schätzen wir auch sehr die enge Zusammenarbeit mit unsem Horn-Partner vor Ort, dem Unternehmen JR tool. Hier wird uns geholfen, wenn wir spezielle Lösungen brauchen.“

Zudem ist Horn seiner Aussage nach sehr gut, was die Toleranzen der Werkzeuge angeht: „Speziell wenn wir Vergleiche mit kleinen Werkzeugen und hohen Drehzahlen fahren, haben die Horn-Fräser in Sachen Bearbeitungsquallität meist die Nase vorn“, erklärt er. „Und das brauchen wir für unsere anspruchsvollen Oberflächen.“

JR tool und Horn waren den Werkzeugmachern schon vor dem Einsatz der Kupferwerkzeuge ein fester Begriff: „Bereits seit dem Jahr 2000 setzen wir den Fräserschaft M313 mit den entsprechenden Schneidplatten für unsere Formaufbauten und Einsätze ein“, berichtet Bo Hilt. „Wir verwenden sehr unterschiedliche Werkzeugstahlsorten, gehen in der Bearbeitung durchaus von der Weichbearbeitung bis zur Härte von 62 HRC.“

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Höchst vielseitig: Den Fräserschaft M313 setzen die dänischen Formspezialisten mit den entsprechenden Schneidplatten für die Bearbeitung bis zur Härte von 62 HRC ein.

Expertenwissen schnell verfügbar
Besonders schätzt der Werkzeugmacher die große Vielfalt im Horn-Programm. Und wenn das nicht ausreicht, kann er von Horn auch die Rohlinge für die Schneidplatten beziehen: „So können wir uns die passende Façon selbst in die Platte erodieren.“ Wichtig für Bo Hilt ist die gute und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Horn: „Wir haben mit JR tool einen kompetenten Ansprechpartner direkt hier vor Ort“, erklärt er. „Und wenn einmal die Expertise von Horn notwendig ist oder wenn wir eine spezielle Lösung brauchen, dann bekommen wir das sehr schnell aus Tübingen. Es ist für mich immer wieder schön zu sehen, wie selbstverständlich Horn auch die Anwender aus einem kleinen Markt wie Dänemark ernst nimmt.“

Nicht zuletzt aufgrund dieser guten Erfahrungen kann Horn inzwischen auch mit anderen Werkzeugen bei Stensved Formværktøj punkten. So sind mittlerweile auch Bohrer aus dem System DD mit Hartmetallwechselkopf oder Hochvorschubfräser der Serie DAHM im Einsatz. „Auch hier sind wir sehr zufrieden – nicht zuletzt dank der guten Beratung und des Know-hows von Horn und JR tool sind wir in der Lage, unsere Prozesse stetig zu verbessern“, erklärt Bo Hilt. „Diese gute Partnerschaft trägt dazu bei, dass wir auch international wettbewerbsfähig sind.“

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