Die gelaserten Strukturen aus der Nähe – der Laser arbeitet sehr präzise und schnell.

Die gelaserten Strukturen aus der Nähe – der Laser arbeitet sehr präzise und schnell. (Bild: T.Michel Formenbau)

Aufgrund der gestiegenen Marktanforderungen im Bereich der Oberflächenbeschaffenheit hat T. Michel Formenbau seinen Maschinenpark Anfang März um eine zweite Lasermaschine erweitert. Eine neue leistungsfähige Lasertec 210 Shape von DMG Mori Seiki Deutschland bietet vielfältige Lösungen für die 5-Achs-Fräs-/Laser-Komplettbearbeitung – zukunftsorientiertes Arbeiten ist die Zielsetzung.

Im weltweiten Handel mit Werkzeugen und Dienstleistungen ist festzustellen, dass die Bauteile stetig größer und schwerer werden“, erklärt Thorsten

Michl Laser Beschriftung

Form mit unterschiedlichen aufgebrachten Strukturen – auch beschriften kann der Laser problemlos.
Bild: T.Michel Formenbau

Michel, Geschäftsführer der T. Michel Formenbau GmbH & Co. KG in Lautert im Taunus.  „Wir haben uns daher für diese großformatige Lasermaschine entschieden. Der Bearbeitung von Werkstücken in der Größe von bis zu 2 x 1,8 x 1,2 m und einem maximalen Gewicht von 8 t steht uns so nichts mehr im Weg.“

Trends µ-genau
Lasertec 210 Shape
Die Lasertec 210 Shape verspricht eine universelle Komplettlösung für die 5-Achs-Fräs- und Laser-Komplettbearbeitung von Spritzgussformen bis zu 2-m-Werkstückgröße. Dabei lässt sich der Laserkopf via HSK-A63- oder HSK-A100- Schnittstelle innerhalb von 5 bis 10 min flexibel in die Frässpindel integrieren. Während der eigentlichen Fräsbearbeitung befinden sich alle optischen Komponenten des Lasers außerhalb des Arbeitsraums.

Gemeinsame Entwicklungsarbeit

Zusammen mit der DMG Mori Seiki Deutschland GmbH und der Sauer GmbH Lasertec wurde in enger Entwicklungspartnerschaft der Laserprozess weiterentwickelt. „Die Entscheidung, eine weitere Lasermaschine zur Werkzeugproduktion und auch für Dienstleistungsarbeiten anzuschaffen, wurde zum richtigen Zeitpunkt getroffen. Von der Überlegung der Maschinenanschaffung

Michl Musterplatte

Musterplatte mit verschiedenen gelaserten Strukturen
Bild: T.Michel Formenbau

über die Inbetriebnahme bis hin zum reibungslosen Produktionsprozess vergingen einige Monate“, erklärt Thorsten Michel. „Wir haben zeitnah und richtig gehandelt und können bereits jetzt einen langsam steigenden Produktionsanstieg feststellen.

Dank des intrigierten 200 W starken Lasers kann eine höhere Abtragsleistung erzielt werden. Mit der Laserablation lassen sich feinste 3D-Texturen,

3D-Gravuren, Markierungen und Beschriftungen von komplexen 3D-Geometrien erzeugen. Strukturen aller Art in höchster Qualität werden so direkt ins Werkzeug gelasert. Wirtschaftlicheres Arbeiten und die optimale Einbringung der Struktur ist die Intention des Formenbaus: Der Kunde soll von einem Werkzeug mit hochwertiger Struktur und der damit verbundenen Reproduzierbarkeit des Endprodukts in der Serienfertigung profitieren.

Profil
T. Michel Formenbau GmbH & Co. K
Die T. Michel Formenbau GmbH & Co. KG wurde im Jahr 2000 mit Sitz in Lautert / Taunus von Thorsten Michel gegründet. Auf einer Produktionsfläche von 2500 m2 arbeiten 45 Mitarbeiter. Das Leistungsspektrum erstreckt sich über die Bereiche Entwicklung und Produktion von Partikelschäumwerkzeugen und Formen für die kunststoffverarbeitende Industrie, die Lasertexturierung (Entwicklung und Einbringung von Texturen als Dienstleistung in Werkzeuge und Formen), die Entwicklung und Vertrieb von Injektoren für Partikelschäume – von der ersten Skizze bis zur Nullserie bietet T.Michel so alle Leistungen aus einer Hand.

Das Maschinenkonzept besteht aus einer Fräs- und einer Lasereinheit, so dass die Maschine problemlos für beide Arbeitsprozesse eingesetzt werden kann. Dank der hohen Maschinengenauigkeit fertigt die T. Michel Formenbau problemlos fünfachsige Präzisionsteile in hoher Qualität. Die unterschiedlichen Laserquellen der beiden Lasermaschinen im Hause Michel (Lasertec 125 Shape –

Michl Laserkopf

Der Laserkopf, der aufgrund seiner empfindlichen optischen Komponenten während der Zerspanung außerhalb des Arbeitsraums geparkt ist, lässt sich in kürzester Zeit in die Spindel einwechseln.
Bild: T.Michel Formenbau

150 Watt / Lasertec 210 Shape – 200 Watt) können miteinander abgeglichen werden, so dass ein exakt gleiches Texturbild auf beiden Maschinen möglich ist.

Musterkatalog für Designoberflächen

„Wir haben einen Musterkatalog mit zahlreichen entwickelten Designoberflächen erstellt, aber auch die individuellen Texturwünsche unserer Kunden setzen wir gerne um“, berichtet Michel. „Aber nicht nur die Optik, sondern auch die Funktionalität steht bei den verschiedenen Oberflächentexturen im Fokus. So haben wir natürlich auch technische Texturen wie etwa eine Softtouch- oder Antiquietschoberfläche entwickelt.“

DMG Lasertec 210 Shape

Die beiden Lasertec-Maschinen bei T.Michel Formenbau – im Vordergrund die Lasertec 210 Shape.
Bild: T.Michel Formenbau

Auch die steigende Anforderung nach einer Textur zur Erzielung einer wasserdichten Oberfläche im EPS-/EPP-Partikelschaumbereich wurde gelöst. Hier kann nun beispielsweise auf anschließende Lackbeschichtungen oder weitere Nachbearbeitungen bei den Kunststoffendprodukten verzichtet werden.

Diese neue Technologie der Oberflächenbearbeitung bietet im Vergleich zur herkömmlichen Bearbeitung mittels chemischer Ätzverfahren deutliche wirtschaftliche, ökologische und auch gestalterische Vorteile:

  • höchste Genauigkeit durch das Fräsen und Lasern in einem Arbeitsprozess
  • kurze Fertigungszeiten
  • umweltfreundliche Technik, da kein Einsatz von Chemikalien
  • fast alle Materialien können gelasert werden, etwa Stahl, Aluminium, Messing, Kunststoffe
  • durchgängige digitale Prozesskette
  • unbegrenzte Designmöglichkeiten der Textur

Im Zug der Anschaffung dieser zweiten Lasermaschine  aus dem Haus DMG Mori haben sich die Verantwortlichen beim T. Michel Formenbau zeitgleich auch dazu entschieden, in ein spezielles Digitalisierungs- und Messgerät zu investieren. Mit diesem Gerät werden nachweislich präzise Kundenanforderungen geprüft, um die Texturen exakt in das Werkzeug einbringen zu können. Auch die Kontrollfunktion der Strukturbeschaffenheit ist damit im Mikrometerbereich möglich.

DMG Lasertec 210

Auf den Lasertec-Maschinen kann sowohl zerspanend als auch per Laser Material abgetragen werden.
Bild: T.Michel Formenbau

„Als erfahrener Formenbauer stehen wir unseren Kunden mit unserem gesamten Know-how unterstützend zur Seite“, erklärt Michel. „Unsere Musterwerkzeuge mit verschiedenen Prüfteilen und Entformungsschrägen bieten dem Kunden die Möglichkeit, den Texturwunsch in Form von Schaumplatten oder Spritzgießplatten schon vor Einbringung in das Werkzeug live zu sehen. Aufgrund der Anforderungen in Bezug der vielen Texturmöglichkeiten und der unterschiedlichsten Materialien sind wir somit in der Lage, entscheidende Aspekte vor dem Laserprozess zu prüfen und eventuelle Anpassungen – in Absprache mit dem Kunden – rechtzeitig vorzunehmen.“

In Zusammenarbeit mit Produktdesignern wird dies oftmals schon im Voraus – als umfassendes Werkzeugkonzept – erläutert und zusammengestellt. Hierbei werden die Themen Produktfunktionalität, Herstellungsvariante des Werkzeuges, Optik und Oberflächenbeschaffenheit, Entformungsmöglichkeiten und vieles mehr frühzeitig besprochen.

Anfängliche Schwierigkeiten können – mit dem richtigen Partner an der Seite – im frühen Planungsstadium problemlos gelöst und eliminiert

Michl Konstruktion

Die Texturen lassen sich sehr einfach erstellen und in
der Konstruktion
auf die Werkstücke übertragen.
Bild: T.Michel Formenbau

werden. Denn – uns allen ist bewusst – der Markt fordert seine Vielfalt, welche fortlaufend durch neue Technologien und Verfahrensmethoden befriedigt werden möchte.

Der Kreativität im Bereich der Oberflächenbeschaffenheit – ob nun Optik oder Funktionalität – sind kaum Grenzen gesetzt. In Zukunft wird diese Marktanforderung wohl einen immer größeren Stellenwert für die Formenbauer einnehmen.

Kontakt:

Sie möchten gerne weiterlesen?