Schneller zum Nullpunkt

Höchste Qualität – das ist der Anspruch, den Werkzeugbauer Marko Sovinec in Dinklage an seine Werkzeuge stellt. Wenn es also darum geht, wettbewerbsfähigere Preise zu erzielen, darf das nicht auf Kosten der Qualität geschehen. Sovinec setzt dabei auf eine Steigerung der Effizienz – dabei sollen unter anderem die Maschinen besser ausgelastet werden.

Ein erster Schritt war für das Formenbauunternehmen in Dinklage, das Rüsten, das bislang direkt auf dem Maschinentisch ablief und so die Maschine entsprechend lang blockierte, auf einen externen Rüstplatz zu verlegen. Deshalb entschieden sich die Verantwortlichen für ein Nullpunktspannsystem (Partool), das sukzessive auf allen relevanten Maschinen zum Einsatz kommen soll. Bei den Fräsmaschinen ist inzwischen unter anderem eine Hermle B 300 U damit ausgerüstet, aber auch eine OPS-Speedhawk-HSC-Fräsmaschine und die Zeiss-Messmaschine verfügen inzwischen über entsprechende Spannsyteme.

Der Nullpunkt ist von vornherein definiert
Marko Sovinec ging indes noch einen Schritt weiter: „Klassischerweise müsste das gerüstete Rohwerkstück in der Aufspannung erst einmal angetastet werden, um den Nullpunkt zu holen“, erklärt der Geschäftsführer des Werkzeugbaus Sovinec. „Da wir häufig mit Normalien von Hasco arbeiten, die sehr exakt toleriert sind, haben wir uns eine Vorrichtungsgrundplatte beschafft, mit der wir über ein ausgefeiltes Spannsystem die K- und Auswerferplatten definiert positionieren können. So muss der Nullpunkt nicht separat ermittelt werden, er ist ja von den Spezifikationen her schon in der Programmierung bekannt. Und das spart Zeit.“

Das sagt die Redaktion

Partnerschaftlich gewinnen
Wer wie Marko Sovinec seinen Kunden höchste Qualität zu wirtschaftlichen Preisen bieten will, braucht Partner, die ihn auf diesem Weg begleiten. Klar, da spielt die Qualität der Produkte und Dienstleistungen die herausragende Rolle. Das Zünglein an der Waage indes ist nicht selten in solchen Fällen der Faktor Mensch: Gerade in einer Branche, die wie der Werkzeug- und Formenbau von Vertrauen leben, sind Ansprechpartner wichtig, auf die man sich absolut verlassen kann. Und hier hat Hasco – respektive der Mitarbeiter vor Ort – bei Sovinec offensichtlich einen guten Job gemacht.
Richard Pergler

Hasco 2

Marko Sovinec (rechts) und sein Werkstattleiter Günter Bünnemeyer sehen das Hasco-Spannsystem als wichtiges Element in ihrem Konzept für die Weiterentwicklung des Werkzeugbauunternehmens.

Mit Hasco pflegt das Unternehmen bereits eine langjährige Partnerschaft. „Auch wenn wir – meist aufgrund von Vorgaben von Kunden – durchaus auch mit anderen Herstellern zusammenarbeiten – die Grundfarbe in Sachen Normalien ist bei uns Hasco-Orange“, erklärt er. „Das liegt zum einen an der hohen Zuverlässigkeit, die es uns ermöglich, auch enge Terminzusagen einzuhalten. Zum anderen aber auch daran, dass sich unsere Ansprechpartner bei Hasco sehr um uns bemühen und mit uns zusammen auch schwer darum kämpfen, die immer ambitionierteren Wünsche unserer Kunden zu erfüllen.“

Das Hasco-Spannsystem A8001 ermöglicht ein wirtschaftliches Spannen der Platten mit Bohrungen auf Hasco-Stichmaß. Über präzise eingebrachte Positionierbohrungen lassen sich unterschiedliche Formgrößen wiederholbar mit einer Genauigkeit im Bereich von gerade einmal 10 µm schnell und sicher fixieren. Eine horizontale und vertikale Bearbeitung aller bei Sovinec gängigen Werkzeugabmessungen ist so problemlos möglich.

Dank der Spannung über die Passbohrungen ist nicht nur der Nullpunkt gesichert. Es sind auch keine zusätzlichen Spannelemente im Bearbeitungsraum nötig, die die Kollisionsgefahr erhöhen und die Bearbeitungsmöglichkeiten weiter einschränken. Mit speziellen Distanzstücken lässt sich beim Hasco-System das Werkstück sogar so spannen, dass sich eine 5-Seiten-Komplettbearbeitung in einer einzigen Aufspannung realisieren lässt.

Trends µ-genau

Sicher und definiert gespannt
Positionier-Spannscheiben bilden mit einer speziellen Spreiztechnik eine kraft- und formschlüssige Verbindung zu den Systembohrungen und gewährleisten selbst bei intensivster Zerspanung mit hohen Belastungsgrenzen eine gesicherte Positionierung der zu bearbeitenden Platte. Beim Einsatz der eigens dafür entwickelten Distanzstücke ist eine 5-Seiten-Bearbeitung in nur einer Aufspannung möglich. Verschlussstopfen verhindern das Eindringen von störenden Spänen in die freien Systembohrungen und vermeiden somit aufwändige Reinigungsprozesse während des Umrüstens. Farbige Verschlussstopfen, die Stichmaßpositionen für die Systemplatten kennzeichnen, und separat bestückte Zubehörsteckmodule, die nach Systemdurchmessern sortiert sind, ermöglichen ein anwenderfreundliches Handling.

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Die Vorrichtungsgrundplatte des Hasco-Spann­systems besteht aus korrosionsbeständigem Edelstahl, die Funktionselemente sind DLC-beschichtet.

Schnell zur Sonderlösung
Im Hasco-Katalog ist die Vorrichtungsgrundplatte mit zwei Flanschen zum Festpratzen auf dem Maschinentisch ausgelegt. Das macht indes wenig Sinn, wenn auf der Maschine bereits ein Nullpunktspannsystem installiert ist. „Hasco bietet hier auch an, ein Nullpunktspannsystem als Sonderlösung in die Platte zu integrieren“, erläutert Sovinec. „Wir schickten also entsprechend die Spanntöpfe von Partool zu Hasco und bekamen sehr schnell eine Lösung, die sich nicht nur auf unseren Fräs- und Messmaschinen spannen lässt, sondern auch auf einen Einsatz auf der Erodiermaschine vorbereitet ist.“

Die Vorrichtungsgrundplatte des Hasco-Spannsystems A8001 besteht aus korrosionsbeständigem Edelstahl. Die Funktionselemente des Spannsystems verfügen über eine DLC-Beschichung, die den Verschleiß des Systems minimieren und dessen Langlebigkeit erhöhen soll. Die Sonderplatte ist aufgrund der Spanntöpfe, die integriert werden mussten, marginal stärker ausgefallen als die Standardplatte mit den Flanschen. Das spielt aber für die Bearbeitung in Dinklage keine Rolle.

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Ein leistungsfähiger Maschinenpark und versierte Mitarbeiter begründen den Erfolg des Werkzeugbaus Sovinec.

„Für uns ist der Einsatz dieser Spannlösung ein wichtiger erster Schritt in Richtung eines stärker automatisierten Werkzeugbaus“, betont Marko Sovinec. „Die Palette soll letztlich mit dem Werkstück über unterschiedliche Maschinen wandern, bis das Bauteil fertig ist.“

Das bedeutet für das Unternehmen Sovinec, dass alle Prozesse auf den Prüfstand müssen. „Die Umstellung zu einer automatisierten Werkzeugfertigung geht nicht mal eben so über Nacht – das muss wachsen“, betont Sovinec. „Unser Ziel ist, dass wir Schritt für Schritt zu einer hohen Durchgängigkeit in unserer Prozesskette kommen. Neben der Messmaschine ist hier unsere Spannlösung ein wichtiger Faktor.“

Schritt in Richtung Automatisierung
Sehr wichtig ist für Marko Sovinec, dass die Mitarbeiter in die Umstellung mit einbezogen werden. „Es wird neue Aufgabenbereiche, neue Rollen geben müssen, angefangen bei der Arbeitsvorbereitung, die einen wichtigen Part im neuen Konzept übernimmt. Das bedeutet auch, dass die Mitarbeiter das entsprechende Rüstzeug dafür bekommen“, erklärt er. „Mit Schulungen und interner Weitergabe von Know-how wollen wir hier fit werden für die Zukunft.“

Die Messlatte hat Marko Sovinec durchaus auf einen anspruchsvollen Level gelegt: Seiner Meinung nach sollte jeder Mitarbeiter in der Werkstatt einrichten können und auch im Umgang mit der Messtechnik versiert sein. „Das ist auf lange Sicht sehr von Vorteil. Denn so können wir nachhaltig unseren Kunden die hohe Präzision garantieren, für die wir heute bekannt sind“, ist er überzeugt. „Wichtig ist, dass die Mitarbeiter die Umstellung mittragen, das Konzept mit Leben erfüllen und sich entsprechend eigenverantwortlich in unsere Projekte einbringen. Und da sehen wir uns auf einem sehr guten Weg.“Rw

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