Schnelle Korrekturen

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Für realistische und von Anfang an treffsichere Ergebnisse: Auch das Vorhalten mittels Biegen ist in dem neuen Modul Visi Advanced Modelling berücksichtigt.
Bilder: Mecadat

Das Verformen bietet verschiedene Ansätze, um eine Änderung in ein Bauteil einzubringen. Im ersten Ansatz kann über eine einfache Grundverformung wie Strecken, Biegen oder Drehen ein Bauteil oder Bauteilbereiche einfach angepasst werden.

Zielorientierte Verformung
Um einen Schritt leistungsfähiger ist die sogenannte zielorientierte Verformung. Hier wird mit Ausgangs- und Zielgeometrie gearbeitet. Will man beispielsweise eine aus der Erfahrung bekannte Einfallsituation wie beispielsweise den sogenannten Schuhschachteleffekt am Kunststoffteil kompensieren, so kann der Konstrukteur einfach in die der Wölbung entgegengesetzten Richtung eine gewünschte Kurvenstruktur wie Bögen oder Splines einzeichnen. Anschließend kann am Nominalmodell die ebene Ausgangsstruktur mit der Zielgeometrie zur Deckung gebracht werden und so der Artikel mit der entsprechenden Vorhaltung versehen werden. Zusätzlich können Zwangsbedingungen gesetzt werden, um die Übergänge tangenten- und sogar krümmungsstetig zu halten. Richtig gesetzte Zwangsbedingungen sollen hier auch zuverlässig verhindern können, dass Wände wie Rippen und Dome in den Hinterschnitt wandern.

Trends µ-genau

Finale Änderungen
Wenn am Schluss noch Änderungen ins Werkzeug eingebracht werden müssen, ist das in der Konstruktion oft problematisch, da bislang bei vielen Systemen viel „von Hand“ nachgeführt werden muss. Änderungen sind oft nur auf einem einzigen Weg möglich. Hier ist ein System von Vorteil, das Daten aus unterschiedlichen Quellen nutzt, um in einem validen Prozess die Änderungen in die Konstruktion einzubringen und exakt nachzuhalten. Über die Möglichkeit, aus Messdaten Änderungen abzuleiten, verliert auch das Nachführen händisch ausgeführter Korrekturen am Werkzeug seinen Schrecken.

Die zielorientierte Verformung ist unglaublich flexibel und ermöglicht vielfältige Verformungsmöglichkeiten. Der Anwender kann die Start- und Endbedingungen der Verformung frei bestimmen. Es ist möglich, eine Vielzahl an Ausgangs- und Zielgeometrien als Kombinationen von Kanten, Drahtgeometrie, Netz oder Punktewolken zu definieren, wobei Geometriebereiche auch fixiert werden können, um eine Verformung an diesen Stellen zu vermeiden.

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Mittels Artikelkorrektur anhand eines CT-Datenmodells lassen sich schnell auf Basis der Ist-Werte Korrekturen einbringen.

Modelländerung mit Ist-Daten
Ein komplett neuer Ansatz, der noch ständig weiterentwickelt wird, ist die Modell­änderung auf Basis von Messpunkten oder STL-Daten von Messmaschinen oder Computertomographen. Wird nun nach der Bemusterung ein Verzug festgestellt, der über die Maschinenparameter der Spritzmaschine nicht mehr korrigierbar ist, greift wieder das Advanced Modelling ein. Der STL-Datensatz wird über die STL-Schnittstelle in Visi ein-gelesen und mit dem nominalen Artikel zur Deckung gebracht. Nun werden manuell relevante Punkte über die Nominalgeometrie gespiegelt. Die Position am Artikel ist somit die Ausgangsgeometrie, und die gespiegelten Punkte sind die Zielgeometrie. Alternativ kann als Grundlage auch ein STL-Verzugsmodell aus einer rheologischen Analyse herangezogen werden.

Hybrider Ansatz
Nach Anbringen der Korrektur am Artikel können durch den perfekten hybriden Ansatz in Visi diese Strukturen über den sogenannten Bauteilvergleich mit der alten Artikel- und Trenngeometrie verglichen werden. Die abweichenden Flächen können automatisch abgelöst und einfach in den Werkzeugbereichen wie Einsätze und Schieber ausgetauscht werden.

Dank dieser effektiven Kompensationsmethoden sollen Modelle und Werkzeuge schnell geändert und auch die eine oder andere Korrekturschleife eingespart werden können. Visi will mit speziellen Lösungen den Werkzeugkonstrukteur bei seiner Arbeit unterstützen und so die Optimierung jedes Werkzeuges be-schleunigen und eine optimale sowie gesicherte Produktion der Kunststoffteile gewährleisten.

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