Innenraum Avantec

Die bei Avantec installierte MTE-Bettfräsmaschine mit einem Arbeitsraum von 2000 x 1000 x 1000 mm kommt vor allem für Schulungszwecke sowie Bearbeitungsversuche zum Einsatz. - (Bild: werkzeug&formenbau)

Maßgeschneiderte Lösungen haben bei Avantec Zerspantechnik mittlerweile einen Anteil am Umsatz von inzwischen gut 40 Prozent. Beim von Avantec zu treibenden Entwicklungsaufwand gehören untrennbar auch Praxistests unter Bedingungen und an Materialien, die den vorgesehenen Einsatz möglichst realistisch abbilden sollen. Da das bisher hierfür eingesetzte Bearbeitungszentrum nicht mehr ausreichte, wurde gegen Ende 2014 entschieden, eine für beide Aufgabenstellungen gleichermaßen geeignete großformatige und für robusten Einsatz in der Schwerzerspanung taugliche Fräsmaschine zu beschaffen.

Zu den Anforderungen gehörten unter anderem auch großformatige Fenster, um bei Schulungen für die Anwender und bei Demonstrationsbearbeitungen bis zu 20 Teilnehmern eine möglichst ungehinderte Sicht auf den Arbeitsraum zu ermöglichen. Weiteres Kriterium war die Anpassung des Systems an die beengten räumlichen Verhältnisse, vor allem mit Blick auf die begrenzte Deckenhöhe. Mit diesem Lastenheft trat man an eine Reihe führender Hersteller heran.

Winkelkopf Avantec

Der Diagonalfräskopf mit 36-kW-Spindel verfügt über ein Drehmoment von 1720 Nm. – Bild: werkzeug&formenbau

Nach genauer Prüfung entschied sich Avantec für die Beschaffung einer MTE-Bettfräsmaschine mit Flachführungen Modell BF 2200 mit Heidenhain-Steuerung. Die 36-kW-Spindel hat eine SK50-Schnittstelle und verfügt über ein erhöhtes Drehmoment von 1720 Nm, damit man bei Demonstrationen richtig “Dampf aufmachen” kann, um den Anwendern zu zeigen, was die Werkzeuge so alles können. Die Verfahrwege betragen in X, Y, Z 2000 x 1000 X 1000 mm. Aufgrund der begrenzten Höhe wurde auf ein Kettenmagazin verzichtet und stattdessen ein Revolvermagazin mit 24 Werkzeugplätzen vorgesehen. Auch die Verkleidung wurde nach den Wünschen der Anwender von MTE maßgefertigt.

“Nach inzwischen über einem Jahr Erfahrung können wir feststellen, dass wir mit MTE nicht nur einen Lieferanten, sondern auch einen Partner gefunden haben, der zu uns passt”, freut sich Ralf Unzeitig, Mitarbeiter Technische Kundenberatung und Vertrieb bei Avantec Zerpantechnik in Illingen. “Natürlich haben wir uns schon vor der Entscheidung bei Kollegen aus anderen Unternehmen bezüglich deren Erfahrungen kundig gemacht.”

Profil

Avantec Zerspantechnik
Mit den mittel- bis großformatigen, mit Wendeschneidplatten bestückten Fräswerkzeugen ist Avantec Zerspantechnik in Illingen für die Schwerzerspanung prädestiniert. Das Produktionsprogramm umfasst sowohl die Wendeschneidplatten als auch die entsprechenden Trägerkörper im Durchmesserbereich von 16 bis mehr als 700 mm. Bei der Bearbeitung setzt man besonders auf hochpositive Schneidengeometrien und Einbaulagen und sieht sich hierbei als Technologieführer. Bei den Fräskörpern umfasst das Fertigungsprogramm unter anderem Walzenstirnfräser, Planfräser, Scheibenfräser sowie Eck- und Schaftfräser. Darüber hinaus werden individuell optimierte Konfigurationen und Bauformen entwickelt, wobei höchste Leistung und Wirtschaftlichkeit bei einwandfreier Qualität des Produkts im Vordergrund stehen. Zum Kundenkreis zählen praktisch alle Hightech-Branchen wie Automobil, Maschinen- und Schwermaschinenbau, Energietechnik und Schiffbau sowie die Luft- und Raumfahrt.

Flexibel und sehr kundenorientiert

MTE hat bewiesen, dass sie flexibel und hochgradig kundenorientiert arbeiten, beispielsweise als man zur Termineinhaltung auch den eigentlich geplanten Werksurlaub für Teile der Belegschaft streichen musste. Die gelieferte Technik ist mit großen Reserven ausgelegt, hoch zuverlässig und verträgt selbst gelegentliche Überbelastungen klaglos. Dies gilt auch für Lager und Führungen sowie Sensorik und Elektronik.

Fräser Avantec

Bissstark: Planfräser HE 60 mit 11 Wendeschneidplatten mit der für Avantec typischen hochpositiven Schneidengeometrie und Einbaulage. – Bild: werkzeug&formenbau

“Für mich ist es beispielsweise ein Qualitätsbeweis, dass die Maschine selbst nach längerem Stillstand sofort nach dem ersten Einschalten problemlos hochfährt und benutzt werden kann”, erklärt Unzeitig. “Das ist nach meiner Erfahrung bei weitem nicht bei jedem Fabrikat selbstverständlich. Positiv ist auch, dass MTE in der Maschinendokumentation neben den eigenen Teilenummern auch den Original-Herstellercode aufführt. Eine solche Transparenz gegenüber dem Anwender dokumentiert den ausgeprägten Willen zu partnerschaftlichem Miteinander.”

Trends µ-genau

Fahrständermaschinen von MTE
Bei Fahrständermaschinen reichen die Arbeitsraumdimensionen je nach Modell in X-Richtung von 4.000 bis 26.000 mm und in Y-Richtung von 1500 bis 4500 mm, in Z-Richtung werden 1000 bis 1800 mm erreicht. Die Spindelleistungen reichen von 32 kW/1500 Nm bis zu 55 kW/1970 Nm. Die wechselbaren Fräsköpfe sind zur Gewährleistung hoher Lebensdauer aus Stahlguss GS 60 und verfügen über ein 3-Gang-Getriebe sowie gehärtete Buchsen als Gewähr für lange Lebensdauer auch bei sehr hartem Einsatz. Die Maschinen sind konsequent modular aufgebaut.

Maschinenhersteller MTE hat in dieser erfolgreichen Kooperation die Möglichkeit, Anfragen der Kunden von Avantec gemeinsam mit dem Werkzeughersteller abzuklären. Die Kosten einer spanenden Fertigung verteilten sich – grob geschätzt – jeweils etwa hälftig auf die Maschine und auf alle übrigen Einflussgrößen, wobei auf die Werkzeugkosten meist etwa 5 bis 6 Prozent entfallen. Andererseits hängt die tatsächlich erzielbare Zerspanungsleistung einer Produktionseinrichtung zu einem hohen Prozentsatz von der Qualität des Werkzeugs ab. “Die Situation kann man mit der bei einem Auto vergleichen”, erklärt Unzeitig. “Eine hohe Motorleistung alleine nutzt nur wenig, wenn man sie nicht dank guter Bereifung auch ‘auf die Straße’ bekommt.”

Kontakt:
Avantec Zerspantechnik GmbH, D-75428 Illingen, Tel.: 07042/8222-0
MTE Deutschland GmbH, D-56412 Montabaur-Heiligenroth, Tel.: 02602/999-650

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