Verlässlicher Zulieferer: Loser kann dank hoher Qualität und Termintreue Komponenten 
von Misumi einsetzen wie Teile aus der Eigenfertigung.

Verlässlicher Zulieferer: Loser kann dank hoher Qualität und Termintreue Komponenten
von Misumi einsetzen wie Teile aus der Eigenfertigung. (Bild: werkzeug&formenbau)

Die Werkzeugmacher bei Loser Stanztechnik in Pfinztal bei Karlsruhe sind bekannt für kurze Durchlaufzeiten. Das Fünf-Mann-Unternehmen sieht sich als Lösungsanbieter im Bereich der kleinen und kleinsten Stanz-Biegeteile. Neben dem Werkzeugbau verfügt das Unternehmen auch über eine eigene Produktion, in der meist die im Haus gebauten Werkzeuge zum Einsatz kommen: Mit dem von Geschäftsführer Winfried Loser entwickelten Stanz-Biegeautomaten lassen sich Werkstücke bis zu einer Bandbreite von 50 mm und einer Dicke von 1 mm auch in größeren Stückzahlen schnell und rationell erstellen – einer dieser Automaten produziert bereits in der eigenen Fertigung, zwei weitere sind im Aufbau. Dazu kommen weitere Stanzautomaten, die demnächst um eine Presse mit bis zu 1000 Hub/min ergänzt werden.

Die externen Werkzeugbaukunden, aber auch die eigene Fertigung verlangen ein hohes Maß an Genauigkeit. Gerade bei kleinen Werkzeugen liegen die Toleranzen der Schnittspalte oft im

Loser Fertigung

Der Werkzeugbau bei Loser Stanztechnik ist sehr gut ausgestattet.
Bild: werkzeug&formenbau

einstelligen µm-Bereich. „Die Dimensionen unserer Werkzeuge reichen in der Regel von 80 x 100 bis 250 x 500 mm, in unserer eigenen Produktion sind Werkzeuge auch mit hohen Stückzahlen im Einsatz“, erklärt Loser. „Eines hat beispielsweise vor kurzem die Marke von 80 Mio. Teilen überschritten – das sind rund 16 Mio. Hübe.“ Das Gros der Werkzeuge ist indes eher für kleine und mittlere Lose zwischen 20 000 und 600 000 Stück bestimmt. Neben hoher Qualität und Präzision ist insbesondere eine langlebige Werkzeugausführung gefordert, die eine hohe Ausbringung und Performance sicherstellt und sowohl auf den eigenen Pressen und Stanzbiegemaschinen als auch in der Produktion beim Kunden ein prozesssicheres Arbeiten ermöglicht.

Das sagt die Redaktion

Fast wie Eigenfertigung

Komponenten, deren Erstellung nicht zu den ureigensten Kernkompetenzen eines Unternehmens gehören, kann man getrost einem Partner überlassen – vorausgesetzt, er liefert pünktlich, bringt die geforderte Qualität und spielt auch in Sachen Preis in der eigenen Liga. Winfried Loser nutzt für sein kleines Unternehmen sehr geschickt die Vernetzung mit dem Normalienlieferanten: Dank dessen hoher Flexibilität und Liefertreue kann der Werkzeugbauer mit den zugekauften Teilen genauso sicher kalkulieren wie mit den Komponenten aus der eigenen Fertigung. Das ermöglicht kurze Durchlaufzeiten und die Konzentration der eigenen Kapazitäten aufs Wesentliche.
Richard Pergler

Breit aufgestellt

Loser Konstruktion

Die Misumi-Normalien lassen sich direkt in Visi 3D übernehmen.
Bild: werkzeug&formenbau

Loser Stanztechnik hat, gemessen an der Unternehmensgröße, einen recht umfangreichen und breit aufgestellten Maschinenpark: Vom Bearbeitungszentrum über das Drahterodieren bis zum Drehen, Bohren und Schleifen reicht die Palette der Bearbeitungstechnologien. Neben Werkzeugkomponenten fertigen die Zerspaner hier auch Teile im Lohnauftrag. Man wäre also gerüstet, um in hoher Fertigungstiefe alles Wesentliche am Werkzeug selbst herstellen zu können. Wäre – denn Winfried Loser verfolgt eine andere Strategie. Er meint: „Warum soll ich etwas selbst machen, was es in verlässlicher Qualität und dazu noch zu einem fairen Preis bereits am Markt gibt? Wenn ich qualitativ hochwertige Komponenten zukaufen kann, halte ich die eigenen Kapazitäten für die Arbeiten frei, die unsere Kernkompetenz widerspiegeln. Denn genau da entsteht schließlich die größte Wertschöpfung.“

Alles selbst zu fertigen, und zwar dann, wann die jeweiligen Komponenten benötigt werden – das ist nach Meinung von Winfried Loser nicht rationell: „Wer hier erst projektbezogen

Loser Normalien

Qualität und Preis stimmen. Dazu fühlen sich die Werkzeugmacher bei ihrem Partner Dayton Progress auch ernst genommen.
Bild: werkzeug&formenbau

produziert, verlängert die Zeit, in der der Werkzeugbaukunde auf sein Werkzeug warten muss“, erklärt er. „Wird die Werkzeugfertigung zumindest ein Stück weit standardisiert, können Komponenten, die immer wieder benötigt werden, abgekoppelt vom tatsächlichen Bedarf schon im Vorfeld produziert werden. Andererseits ist es aus Gründen der Kapitalbindung wiederum nicht sinnvoll, sich Teile, die immer wieder für Werkzeuge benötigt werden, auf Lager zu fertigen. Das kostet zudem wertvollen Platz. Und es verschiebt Kapazitätsengpässe nur.“

Winfried Loser,  Loser Stanztechnik

„Im Grunde können wir dank der kurzen Lieferzeit und der hohen Flexibilität unserer Partner bei Dayton Progress die Misumi-Normalien so behandeln wie eigen­gefertigte Teile.“
Winfried Loser, Geschäftsführer Loser Stanztechnik
Bild: werkzeug&formenbau

Deshalb suchte er nach einem leistungsfähigen, zuverlässigen Partner, der Standardkomponenten schnell und zudem in einer Qualität liefert, die den Ansprüchen Losers und seiner Kunden entspricht. „Speziell die Führungselemente bieten sich als Zukaufteile an – speziell bei höheren Hubzahlen müssen sie indes hohen Anforderungen an Präzision und Verschleißfestigkeit genügen“, erklärt er. „Denn von den Führungen und ihrer Genauigkeit hängt der störungsfreie Betrieb ab – hier sollte man nicht am falschen Ende sparen.“ Bei Loser werden Werkzeuge für kleine Stückzahlen in der Regel vergleichbar ausgelegt wie solche für hohe Stückzahlen. „Das ist ein überschaubarer Zusatzaufwand“, betont er. „Wenn indes später die Stückzahlen hochgefahren werden und das Werkzeug nur für eine begrenzte Zahl Hübe ausgelegt ist, wird es schnell teuer – dann muss man nämlich nochmals in ein komplett neues Werkzeug investieren.“

Trends µ-genau

Maßgeschneiderter Standard

Normteile zwingen zu Kompromissen. Sie sind vorgefertigt, und es gibt sie nur in bestimmten Abmessungen. Die Frage ist, ob diese Einschränkungen spürbar sind. Wenn wie im Fall von Misumi sich die Stempel in Hundertstelmillimeterschritten abgelängt bestellen lassen, dann ist das in der Praxis so wie frei konfiguriert. Allerdings mit dem Vorteil des Preises einer Standardkomponente und der deutlich schnelleren Verfügbarkeit. So lässt sich Wettbewerbsfähigkeit intelligent erhöhen.

Kein Grund für einen Wechsel

Als Winfried Loser vor vier Jahren den Schritt in die Selbständigkeit wagte, kannte er bereits Normteile von Misumi. So entschied er sich

Loser Kiste

Alles an einem Platz: Nach Werkzeugprojekten geordnet warten die Komponenten auf ihre Montage.
Bild: werkzeug&formenbau

zunächst, die Lochstempel von diesem Hersteller zu beziehen – über das Unternehmen Dayton Progress, das Loser als Spezialist bei Komponenten für den Stanzwerkzeugbau ein Begriff war. „Wir haben die Stempel ausprobiert – und sind dabei geblieben“, erklärt er. Denn es gibt bis heute keinen Grund für einen Wechsel: Qualität und Preis stimmen, und auch in Sachen Lieferfähigkeit und -zeit sind die Bedingungen aus seiner Sicht sehr positiv.

Interessant für die Stanzwerkzeugbauer ist, dass der hohe Standardisierungsgrad der Misumi-Normalien trotzdem sehr individuelle Anpassungen erlaubt: „Bei gegebenem Durchmesser kann ein Lochstempel in einem Raster von Hundertstellmillimeterschritten abgelängt geordert werden – auch Säulen lassen sich sehr exakt auf eine vorgegebene Plattenhöhe hin bestellen. Das sind Standardteile, die sehr schnell verfügbar sind und im Werkzeugbau doch sehr weite individuelle Spielräume lassen“, betont Loser. „Das enge Raster und die präzise Ausführung der Normteile machen eine Nacharbeit im eigenen Haus – beispielsweise das Ablängen der Lochstempel – überflüssig. Das spart Zeit und Geld und verschafft uns einen

Loser Stanzteile

Kleine und kleinste Stanzteile sind die
Domäne der Stanzexperten in Pfinztal.
Bild: werkzeug&formenbau

entsprechenden Vorsprung bei Lieferfähigkeit und -zeit: Werkzeuge, für die so mancher Wettbewerber sechs bis acht Wochen vom ersten Arbeitsschritt in der Konstruktion bis zum ersten fallenden Teil benötigt, bekommen wir in vier bis fünf Wochen hin.“

Auch für den kleinen Bedarf

Besonders erfreulich: „Wir werden auch als kleiner Kunde ernst genommen“, ist sich Loser sicher. „Das eröffnet mir die Möglichkeit, ganz nach meinem individuellen Bedarf mit den Normalien zu konstruieren – wir können aus Visi 3D direkt die Stückliste exportieren. Und dann kann ich exakt das bestellen, was ich brauche. Denn bei Bestellungen über den Misumi-Online-Shop werden auch Kleinstmengen frei Haus geliefert. Das können auch mal nur zwei Stempel sein. Und auch Anregungen werden aufgenommen und zügig umgesetzt.“

Profil

Loser Stanztechnik GmbH

Loser CNC-Technik wurde 2006 gegründet. Zu Beginn als reiner Lohnfertiger für Fräs- und Drehteile im Prototypenbau und Maschinenbau. Mit der Entwicklung und dem Bau eines eigenen Stanz-Biegeautomaten begann der schrittweise Ausbau zum Werkzeugbau. Um den Kundenanforderungen gerecht zu werden, erfolgten weitere Investitionen in den Maschinenpark. So stehen zur Teileproduktion nun Stanzautomaten mit einer Presskraft von 25 t sowie zur Weiterbehandlung der Teile Anlagen zum Gleitschleifen und Härten sowie zum Anlassen unter Schutzgasatmosphäre zur Verfügung. 2015 erfolgte die Umfirmierung in Loser Stanztechnik GmbH. Mit diesem Schritt erfolgte zeitgleich der Umzug in die neu erworbenen Räumlichkeiten in Pfinztal-Söllingen. Heute sieht sich das Fünf-Mann-Unternehmen als zuverlässiger Lieferant für Kontakte, technische Federn, Abschirmungen, Flachstecker, Steckverbinder und Scheiben für verschiedenste Branchen.

Der Bestellvorgang und auch die Preise sind nach Losers Erfahrung sehr transparent aufgebaut. „Das bietet eine faire und sichere Grundlage beispielsweise bei der Entscheidung, ob wir zukaufen oder ob die Eigenfertigung sinnvoller ist“,

Loser Messen

Alle Maße im grünen Bereich: Bei Loser werden die Teile akribisch kontrolliert.
Bild: werkzeug&formenbau

erklärt der Stanzwerkzeugexperte. „Im Grunde aber können wir dank der kurzen Lieferzeit und der hohen Flexibilität unserer Partner bei Dayton Progress die Misumi-Normalien so behandeln wie eigengefertigte Teile: Denn wenn wir mit unseren eigenen Werkstücken fertig sind, sind auch die bestellten Misumi-Komponenten im Haus.“

Kontakt:

Weitere interessante Videos finden Sie auf dem Youtube-Kanal der werkzeug&formenbau.

 

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