Grafik smarte Fabrik

Alle Stakeholder entlang der Wertschöpfungskette können Daten, die in ihrem operativen Umfeld entstehen, selektiv und kontrolliert mit anderen Unternehmen teilen. (Bild: Tributech)

Viele namhafte und marktführende Industrie- und Technologieunternehmen beschäftigen sich heute schon intensiv mit dem holistischen Lösungsansatz einer durchgängig digital-vernetzten Liefer- und Wertschöpfungskette über mehrere Tier-Ebenen hinweg, um die stetig wachsenden Herausforderungen eines Automotive OEMs besser in den Griff zu bekommen.

Ein solches Lösungsszenario mit Fokus auf die Automobilindustrie wurde prototypisch Anfang des Jahres 2022 von der deutsch-österreichischen Unternehmenskooperation 4zero (100 Prozent Tochterfirma der P3 Group), Digital Moulds und Tributech in die Realität umgesetzt. Grundlegend soll mit Hilfe dieser Lösung mehr Transparenz im Informationsfluss, im Datenaustausch und in den Abhängigkeiten entlang der Lieferkette eines Automotive OEMs geschaffen werden.

Supply Chain lückenlos überwachen

Die Automobilindustrie befindet sich seit einigen Jahren in einem massiven Umbruch. Eine zunehmende Individualisierung von Fahrzeugen bei gleichzeitiger Dezentralisierung und Auslagerung von Fachbereichen erhöhen die Wichtigkeit einer lückenlosen und gut funktionierenden Supply Chain. Komplexe Organisationsstrukturen, historisch gewachsene heterogene Systemarchitekturen und zahlreiche Insellösungen erschweren den Informationsaustausch und die Nachvollziehbarkeit für den OEM und seine Zulieferer entlang der gesamten Wertschöpfungskette.

Ein kontinuierlich aktuelles Asset Condition Monitoring über die gesamte Supply Chain des OEMs hinweg soll das Identifizieren und vorausschauende Vermeiden von Engpässen, Stillstandzeiten, Produktionsausfällen und Produktionsfehlern ermöglichen. Ausschussraten, Auslastungsprobleme, Fehl- und Qualitätskosten werden dadurch reduziert und die Qualität der Bauteile maximiert. Mehr Transparenz in der Wertschöpfungskette führt zu mehr Planungsgenauigkeit, einer zielgerichteten Bedarfs- und Inventarplanung im gesamtheitlichen Produktionsumfeld des OEMs und verbessert das Einhalten von Lieferzeiten entlang der gesamten Lieferkette.

Innerhalb des in nur wenigen Wochen erfolgreich umgesetzten Prototypen wurde ein Use Case zur aktiven Kontrolle und Überwachung eines Spritzgießwerkzeuges im Fertigungsprozess von Automobil-Kunststoffteilen in den Kontext einer gesamtheitlichen Planung des Produktions-, Logistik- und Instandhaltungsumfeldes eines Automotive-OEM-Vertragsherstellers gestellt.

Equipment im Blick behalten

Die unternehmensübergreifende Datendrehscheibe für einen dezentral gelagerten, vertrauenswürdigen und sicheren Datenaustausch zwischen den IIoT-Systemlösungen Mould Monitoring & Mould Lifecycle Management von Digital Moulds und NeXonic Digital Shop Floor Management von 4zero (P3 Group), die beim Vertragshersteller eingesetzt werden und in kontinuierlichem Abgleich mit den internen Systemen und Plattformen des OEMs stehen, wird dabei durch den Einsatz des DataSpace Kit von Tributech ermöglicht.

Mit dieser Lösung erwirbt der OEM die Fähigkeit, seine Werkzeuge im Spritzgießprozess aktiv zu monitoren und kann dafür Sorge tragen, dass sein Equipment bei den beauftragten Produzenten fachgerecht laut Beauftragung eingesetzt und entsprechend gewartet wird, um Service- und Reparaturkosten zu senken.

Lebenslauf des Werkezugs für alle zugänglich

Die Werkzeughersteller, in vielen Fällen auch als Service- und Reparaturdienstleister vom OEM oder Vertragshersteller beauftragt, können einen durchgängig dokumentierten und visualisierten Lebenslauf des Werkzeuges im Sinne des EU-Produktpasses bereitstellen. Das garantiert denselben Wissensstand aller Projektbeteiligten und aller Stakeholder, ermöglicht eine lückenlose Pflege des Lebenslaufs entlang der Wertschöpfung und vermeidet zeitaufwendige Suchvorgänge zur Bereitstellung von aktuellen Werkzeugprodukt- und Prozessdaten.

Kostenfrei nutzbare Datenumgebung

Detaillierte Einsichten aus den Spritzgießprozessen der Fertigung einzelner Spritzgießteile können gewinnbringend genutzt werden, um deren Auswirkung im Gesamtkontext in eine mögliche Optimierung der Produktionsperformance, -qualität, -logistik und -instandhaltung über die gesamte Liefer- und Wertschöpfungskette einfließen zu lassen. Alle Stakeholder entlang der Wertschöpfungskette können Daten, die in ihrem operativen Umfeld entstehen, selektiv und kontrolliert mit anderen Unternehmen teilen, wobei die Datenhaltung und -archivierung immer dezentral erfolgt. Das gewährleistet die Sicherstellung der Datenhoheiten und volle Datensouveränität im Austausch mit anderen Unternehmen.

Der Tributech Playground, in dem der erfolgreiche Prototyp umgesetzt wurde, bietet jedem Interessenten eine reale und kostenfrei nutzbare Datenumgebung, in der neue Datendienste in einer neutralen und vertrauenswürdigen Umgebung erstellt, entwickelt und evaluiert werden können. Die im Tributech DataSpace Play­ground offiziell bereitgestellte Lösung bietet vollständige Integrität.

Quelle: Haidlmair GmbH

Über die Player

Die Digital Moulds aus dem österreichischen Sierning, bietet Digitalisierungslösungen für den Werkzeug- und Formenbau an, die sich hauptsächlich im Bereich der Werkzeugüberwachung und des Werkzeugmanagements bewegen. Die Mutterunternehmen Haidlmair, ein oberösterreichischer Werkzeugbauer, und der bayerische Werkzeughersteller Siegfried Hofmann unterstützen Digital Moulds mit fachspezifischen Know-how.

 

Die 4zero-solutions als Teil der P3 group, steht für Entwicklung, Vermarktung und dem Betrieb von Hard- und Software-Lösungen mit dem Ziel der Digitalisierung von Produktionsprozessen.

 

Tributech Solutions ist ein österreichisches DeepTech-Unternehmen, ansässig in Linz, Wien und Innsbruck. Die Technologie von Tributech arbeitet als vertrauenswürdiger Datenprozessor, der in Edge- und Embedded Devices, heterogene Infrastrukturen, Datenplattformen und Datendienste integriert werden kann.

Sie möchten gerne weiterlesen?