Die neue Multipower-Heizung MP24 mit zwei separaten Heizzonen schmiegt sich eng an den Düsenschaft und benötigt nur eine einfache zylindrische Freimachung. Die Heizdrähte beider Zonen sind vollständig integriert im Heizungsgrundkörper.

Ein sehr wichtiges Entwicklungsthema ist für Lukas Bechtold, Vertriebsingenieur der MHS Heisskanaltechnik GmbH, Würzburg, die Kühlung der Betätigungszylinder: "In einem normalen Zylinderaufbau wird aufgrund der verbauten Dichtungen und Schmiermittel im Zylinder eine Kühlung benötigt, welche die Zersetzung oder Zerstörung der eingebauten Komponenten zuverlässig verhindert", erklärt er.

MHS Heisskanalsystem

Feinfühlig spritzgießen: sequenziell gesteuertes Heißkanalsystem.
Bild: MHS

Die Kühlung ist jedoch sehr stark abhängig von der Kühlwasserqualität. Bei einer niedrigen Qualität kann es durchaus zu Störungen im Kühlkreislauf kommen, und die Kühlung kann direkt ausfallen. Die Temperaturen im Betätigungszylinder können somit deutlich oberhalb der Verträglichkeitstemperaturen der Dichtungen liegen und diese in der Folge zerstören.

Automatisiert und standardisiert

PSG Pipeline

Heißkanalsystem mit "grundlegend neuem Leitungskonzept".
Bild: PSG

Für Klaus Müller, Marketingleiter der PSG Plastic Service GmbH, Mannheim, spielen Schlagworte wie Heißkanalregelung 4.0, Automatisierung und Standardisierung derzeit die Hauptrolle: "Und genau hier setzen unsere aktuellen Lösungen an. Zum Beispiel bei der Kaskadensteuerung: Hier wird ein Sensor im Düsenkopf integriert. Sobald die Schmelze den Düsenkopf erreicht, wird von dort ein Signal ausgegeben, das dann die Kaskade steuert."

Mit der "Pipeline" wurde "ein grundlegend neues Leitungskonzept entwickelt", das entscheidende technische und wirtschaftliche Vorteile bietet, wie Steigerung der Stabilität der Formplatte oder Reduktion der Rohrleitungen.

"Die aktuellen Trends der Heißkanaltechnik", bringt es Dr. Dominic Friederich, Geschäftsführer der Roko Heißkanaltechnik Friederich GmbH, Pforzheim, und der Xintech Hotrunner AG, Dübendorf/Schweiz, auf den Punkt, "reflektieren die aktuellen Entwicklungen der Kunststoffverarbeitung".

Roko Multilayer

Mehrschichtverteilersystem für die Materialverteilung zu den Anschnittpunkten. - Bild: Roko

Auf der Materialseite sieht sich die Heißkanaltechnik zunehmend der Herausforderung ausgesetzt, prozesssichere Heißkanalsysteme auch für unterschiedlichste Hochleistungs- und Hochtemperaturkunststoffe zur Verfügung zu stellen. Auf der anderen Seite nimmt die Anzahl sogenannter "Präzisionsteile" sowie Teile mit spezieller Oberflächenbeschaffenheit weiter zu.

Stabiler Fertigungsprozess

Synventive Modularzylinder

Modularzylinder für Plug'n Play Nadelverschluss-Heißkanalsysteme.
Bild: Synventive

Oberstes Gebot für Jörg Walther, Marketingleiter der Synventive Molding Solutions GmbH, Bensheim, ist auch bei der von Synventive vorrangig eingesetzten Plug´n Play Heißkanal-Technologie "der stabile Fertigungsprozess mit bestmöglicher Wertschöpfung". Plug´n Play Heißkanalsysteme sind nach Anwendervorgaben gefertigte und komplett montierte Heißkanalsysteme zur Sofortinstallation. Diese Heißkanalsysteme bilden innerhalb des Werkzeugs eine geschlossene und dank des direkten Einschraubens der Düsen in den Verteiler eine absolut leckagesichere Einheit.

Die neuen Heißkanalverteiler der Thermoplay Deutschland GmbH, Lüdenscheid, sind mit balancierten Schmelzekanälen ausgestattet, und die Düsen sind durch den mechanischen Sitz befestigt.

Thermoplay Heisskanalverteiler

Heißkanalverteiler mit balancierten Schmelzekanälen für zentrierten Sitz zur Kavität. - Bild: Thermoplay

Diese neue Technologie gewährleistet jederzeit einen zentrierten Sitz zur Kavität und reduziert die Abnutzung an den Kontaktflächen.

Temperierte Düsenplatten

Witosa Anspritzung

Lineare Systeme zur seitlichen Anspritzung sind an individuelle Anforderungen anpassbar. - Bild: Witosa

Die Düsenplatten sind temperiert und gewährleisten so ein gleiches Temperaturbild wie das Werkzeug (30 ºC). Ein angeschraubter Außenkörper übernimmt die Kopplung mit der Formkavität. "Wir begegnen dem aktuellen Trend zu immer höheren Anforderungen an Präzision und Oberflächenbeschaffenheit der Kunststoffbauteile mit individuell anpassbaren Anspritzkonzepten und somit Anpassungen an die Produkte", erläutert Ravan Graubner, Vertriebsleiter der Witosa GmbH, Frankenberg/Wangershausen, "Zudem verbessern wir die Qualität der Kunststoffteile mit stetig weiterentwickelten Antriebseinheiten, Nadelverschlusssystemen, Möglichkeiten der seitlichen Anspritzung und verschraubten einbaufertigen Heißkanalsystemen."

Zur Steigerung der Energieeffizienz biete man den Anwendern elektrische Antriebssysteme anstatt hydraulischer oder pneumatischer Antriebe. vg

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