Formenbau Kellermann GmbH

Zum Spektrum des Formenbaus Kellermann in Postbauer-Heng gehören relativ große Spritzgießwerkzeuge mit einem Gewicht bis zu 20 t. Kellermann baut Werkzeuge in Größen bis zu 1400 x 1800 mm beziehungsweise einem Einsatz in Spritzgießmaschinen bis zu 1800 t Zuhaltekraft.

Mit dem Ziel, die Prozessdurchgängigkeit in der Fertigung sowie die Ergonomie für ihre Mitarbeiter zu steigern, folgte 2013 der Umzug in ein neu erbautes Gebäude.

In der Größe liegt die Kunst

Sabine Kellermann, Formenbau Kellermann GmbH
Sabine Kellermann, Geschäftsführerin Formenbau Kellermann GmbH, Postbauer-Heng - (Bild: werkzeug&formenbau)

Als Geschäftsführerin leitet Sabine Kellermann das Familienunternehmen heute in zweiter Generation. Mit dem Ziel, die Prozessdurchgängigkeit in der Fertigung sowie die Ergonomie für ihre Mitarbeiter zu steigern, folgte 2013 ein Umzug in ein neu erbautes Gebäude innerhalb des Ortes Postbauer-Heng. Dieser ermöglichte dem klassischen Formenbau, die Infrastrukturen und den Aufstellplan der Maschinen sowie die Kranverfügbarkeit neu zu überdenken und die Wege der einzelnen Prozessschritte drastisch zu optimieren.

Kellermann erklärt: "Unser Ziel war, unter anderem mit einem durchgängigem Lichtkonzept für unsere Mitarbeiter sehr ergonomische Arbeitsplätze zu schaffen und lange Such- und Transportwege zwischen den einzelnen Prozessschritten zu vermeiden." Der gesamte Maschinenpark wurde einzelautomatisiert und in der maschinellen Fertigung zudem eine entzerrte Schicht eingeführt, wodurch der Formenbau seither von sehr guten Maschinenlaufzeiten und einer hohen Maschinenauslastung profitiert.

Starke Mitarbeiterverbundenheit

"Unser Unternehmen zeichnet eine starke Mitarbeiterverbundenheit aus. Wir gehen auf die Interessen unser Mitarbeiter ein und bieten ihnen neben flexiblen Arbeitszeiten auch viele Vergünstigungen. Außerdem investieren wir in Ausbildungsinitiativen. So präsentieren wir vermehrt den Beruf des Feinwerkmechanikers in Schulen mit unserem selbstproduzierten Video", erklärt Kellermann. "Gerade in Zeiten eines extremen Facharbeitermangels sind solche Aktionen sehr wichtig."

Das Erfolgsrezept des Formenbaus ist ganz klar die Zufriedenheit seitens Mitarbeiter und Kunden. "Wir bieten unseren Kunden sehr guten Service und unterstützen sie mit nützlichen Tipps, etwa hinsichtlich Zykluszeitoptimierung oder Wartungshinweisen", erklärt die Geschäftsführerin.

Um noch schneller auf Kundenanfragen reagieren zu können, soll mittelfristig in eine neue 5-Achs-Fräsmaschine investiert werden. "Im Moment sind wir auf Verfahrwege von 1850 mm x 1400 mm beschränkt und sind deshalb gezwungen, größere Aufbauten extern einzukaufen. Hier möchten wir uns mit einer neuen Anlage mehr Flexibilität schaffen, um unseren Kunden schnellere Lieferzeiten zu gewähren."

Zitat

"Wir bieten unseren Kunden sehr guten Service und unterstützen sie mit Tipps, etwa hinsichtlich Zykluszeitoptimierung."

Sabine Kellermann

Pläne für die Zukunft realisieren

Darüber hinaus sollen Fräswerkzeuge mit einem QR-Code identifiziert und verwaltet werden, um die Maschinenlaufzeiten besser kontrollieren zu können.

Mit 95 Prozent ist die Automobilindustrie bislang Hauptumsatzträger des Unternehmens, wobei der Wunsch besteht, auch außerhalb dieses Bereichs beispielsweise im Elektronik- oder Umweltsektor tätig zu werden. Als nächstes Projekt in diesem Jahr steht die Einführung der Software IK-Office zur Maschinen-, Kapazitäten- und Kalkulationsplanung an. "Dieses Planungstool wird uns nochmal deutlich nach vorne bringen", so Kellermann.

Schülken Form GmbH

Beim Kategoriesieger des Wettbewerbs Schülken Form am Standort Schwarzhausen werden hoch komplexe Spritzgießformen bis maximal 4 t gefertigt. Dabei erstreckt sich das Dienstleistungsangebot von der Idee bis zur Serienproduktion.

Seit der Übernahme von Marco Schülken im Jahr 2015 gelang es dem neuen Geschäftsleiter, ein bis dato handwerklich geführtes Unternehmen binnen Kürze auf einen Industriebetrieb umzustellen, was die Jury des Wettbewerbs sehr beeindruckt hatte. Er investierte in zwei neue Senkerodieranlagen, um sie mit einer Graphitfräs- und einer Messmaschine zu einer Automatisierungslinie zu verbinden.

Seit der Übernahme im Jahr 2015 gelang es Marco Schülken, den handwerklich geführten Formenbau binnen Kürze auf einen industriell geprägten Betrieb umzustellen.

Produktion nach eigenen Konstruktionsrichtlinien

Marco Schülken, Schülken Form GmbH
Marco Schülken, Geschäftsführer Schülken Form GmbH, Waltershausen - (Bild: werkzeug&formenbau)

Kupferelektroden wurden durch Graphit ersetzt und die Rohlinge auf drei Größen standardisiert. In der Produktion wird nun nach eigenen Konstruktionsrichtlinien gearbeitet, und auch die alte Betriebssoftware wurde mit einer neuen ERP- und PPS-Software von Schubert Software ausgetauscht. Konzentrierte sich der Betrieb zuvor ausschließlich auf Kunden der Automobilindustrie, konnte der Kreis innerhalb kürzester Zeit auch auf die Medizin- und Verpackungsbranche ausgedehnt werden.

Außerdem zählte die Einführung einer zweiten Leitungsebene zu Schülkens ersten Amtshandlungen. Der Geschäftsführer erklärt: "Fast alle langjährigen Mitarbeiter konnten sich mit dieser Umstellung anfreunden und blieben im Betrieb. Es gab 2015 viele altersbedingte Abgänge, dafür kamen viele jüngere Kollegen dazu, wodurch sich letztlich der Altersdurchschnitt auf 40 Jahre reduzierte."

Das Logistikkonzept innerhalb des Betriebs wurde neu überdacht, nachvollziehbare Wege umgesetzt und gewisse Hol- und Bringpflichten in den Abteilungen eingeführt. Seit der Übernahme haben sich außerdem die Arbeitsbedingungen im Fertigungs- und Montagebereich positiv verändert. Auch ein neu installiertes Technikum war ein wichtiger Schritt für den Formenbau. Um den Mitarbeitern die Arbeit zu erleichtern investierte Schülken unter anderem in höhenverstellbare Montagetische.

Zitat

"Dank der Automatisierungslinie für Graphitelektroden und Senkerosion können wir deutlich produktiver arbeiten."

Marco Schülken

Wichtig ist das Wohl der Mitarbeiter

Neben ergonomisch ausgerichteten Arbeitsplätzen profitieren die aktuell 32 Mitarbeiter insgesamt von den sehr kurzen Abstimmungswegen und einem familiären Arbeitsklima. "Jeder Mitarbeiter ist bei uns Teil einer großen Familie. Deshalb ist es uns auch wichtig, dass sie sich weiterentwickeln und entfalten können", betont der Geschäftsführer.

Seit März 2017 ist Schülken Form mit einer eigenen Produktion in Kasan, der Hauptstadt der Republik Tatarstan in Russland, vertreten. Mit derzeit drei ansässigen Fachkräften gilt es nun, sich auch dort zu etablieren. em

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