drei Führungskräfte Stepper Präzisionswerkzeugbau

Noch nie zuvor hat ein Unternehmen bei der ersten Teilnahme beim Benchmark-Wettbewerb "Excellence in Production" den Gesamtsieg geholt. Geschäftsführer Michael Stepper freut sich über den Titel "Werkzeugbau des Jahres 2019". - (Bild: werkzeug&formenbau)

Herr Stepper, wie kam es zur Teilnahme bei EIP?

Wir arbeiten seit mehr als 15 Jahren mit den Aachnern zusammen und haben gemeinsam mit der Hochschule bereits viele tolle Projekte organisiert. Wir wurden in der Vergangenheit schon öfter gefragt, ob wir am Wettbewerb teilnehmen möchten, haben bislang aber immer den Aufwand gescheut. In diesem Jahr haben wir uns dann breitschlagen lassen.

… zum Glück breitschlagen lassen, oder?

Dafür bin ich jetzt natürlich dankbar. Für mich war die Beantwortung der Fragen auch müßig. Aber wenn man sieht, was dahintersteckt, und was für eine Komplexität abgefragt werden muss, hat der Aufwand seine Berechtigung. Hier dreht es sich schließlich wirklich um was.

In einem zweistufigen Verfahren wird der beste Werkzeugbau im deutschsprachigen Raum ermittelt

Im ersten Teil eines Fragebogens müssen die Unternehmer eine Auswahl an 30 zentralen Fragen beantworten, die sogleich ausgewertet werden. In der zweiten Fragebogenphase mit vertiefenden Fragen gilt es dann, den Fragebogen zu vervollständigen, um sich für das Finale zu qualifizieren. Das Expertenteam der beiden Aachener Institute, WZL der RWTH Aachen und Fraunhofer IPT, besuchte nach der Auswertung der Fragebögen die 16 bestplatzierten Unternehmen vor Ort und konnte sich dabei persönlich von deren Leistungsfähigkeit überzeugen.

Raimund Ochs, Michael Stepper und Bernd Rexroth vom Stepper Präzisionswerkzeugbau
Geschäftsführer Michael Stepper (Mitte) und die beiden technischen Leiter Raimund Ochs (links) und Bernd Rexroth (rechts) vom Stepper Präzisionswerkzeugbau aus Pforzheim feiern ihren Sieg zum "Werkzeugbau des Jahres 2019". - (Bild: werkzeug&formenbau)

Was für eine Bedeutung hat für Sie der Gesamtsieg bei EIP?

Eine sehr große. Das ist unsere Bestätigung für die harte Arbeit über die vielen Jahre hinweg. Wir versuchen, immer sehr innovativ zu sein und neue Entwicklungen zu bringen, die es so noch nie gab. Wir versuchen, immer wieder mit neuen Technologien Wege zu beschreiten, die noch kein anderer beschritten hat. Dieser Pokal zum "Werkzeugbau des Jahres 2019" ist die Anerkennung dessen, was man die ganze Zeit gemacht hat. Darauf sind wir außerordentlich stolz.

Was wird beim Wettbewerb EIP positiv bewertet und was macht die diesjährigen Sieger und Finalisten aus?
Jurymitglied Prof. Thomas Bergs beantwortet diese Fragen im exklusiven Interview mit werkzeug&formenbau.

Warum haben Sie Ihrer Meinung nach den Sieg verdient?

Weil wir in ganz vielen Feldern immer wieder die neuste Technologie präsentieren. Wir haben 1979 als erster Werkzeugbau CAD eingeführt. Wir haben das weltweit erste modular aufgebaute Stanzwerkzeug erfunden, das ebenfalls modular aufgebaute ‚Kombiwerkzeug‘, bei dem mehrere Bänder gleichzeitig eingezogen, bearbeitet und montiert werden, sowie das neueste Micro-Modular-System für kleinste Kontaktteile bei höchsten Hubzahlen. Das sind alles Quantensprünge. Wir beschichten selbst, können eine Diamantschicht aufbringen und so beste Standzeiten garantieren. Wir haben Projekte am Laufen, für die wir Millionen investieren. Das macht uns zum Vorreiter in der Technologie.

Mitarbeiterfoto im Werkzeugbau Stepper
Die Wertschätzung der Mitarbeiter haben sich die Verantwortlichen beim Stepper Präzisionswerkzeugbau auf die Fahne geschrieben. - (Bild: EIP)

Gibt es neben dem technischen noch einen weiteren Aspekt?

Wir haben uns auch die menschliche Seite vorgenommen und auf die Fahne geschrieben. Technologievorreiter sind wir seit Unternehmensgründung. Wir schätzen aber auch unsere Mitarbeiter sehr. Wir haben einen Standort in Pforzheim mit 200 Beschäftigten. Unser Ziel ist es, unsere Mitarbeiter zu Mitunternehmern zu entwickeln. Was wir unter anderem damit schaffen, dass wir sie zweimal im Jahr per Prämiensystem am Erfolg beteiligen. Um nur ein Beispiel zu nennen …

Gibt es jetzt schon Rückschlüsse, die Sie aus der Veranstaltung ziehen können?

Wir werden ganz verstärkt so weitermachen und dranbleiben. Wir werden Vorteile aus unserem heutigen Gesamtsieg ziehen, weil wir uns ab sofort so natürlich auch bei unseren Kunden präsentieren können. Und wir werden, das kann ich heute schon versprechen, wieder bei EIP mitmachen. Vielleicht nicht sofort, aber mit Sicherheit in den nächsten Jahren.

Michael Stepper
(Bild: werkzeug&formenbau)

"Es ist auch der Verdienst meines Vaters. Er hat vor 54 Jahren die Fritz Stepper GmbH & Co. KG gegründet. Ich kann somit stolz mit dem Pokal "Werkzeugbau des Jahres" nachhause kommen. Mein Vater gibt nach wie vor wertvollen Input. Auch wenn er physisch nicht da ist, gedanklich ist er sehr stark präsent."
Michael Stepper, Inhaber und Geschäftsführer Fritz Stepper Präzisions-Werkzeugbau

Krönungssaal Rathaus Aachen
Es ist eines der feierlichen Highlights in der Branche, und der Krönungssaal des Aachener Rathauses bieten dazu den perfekten Rahmen. - (Bild: werkzeug&formenbau)

Können Sie EIP Ihren Kollegen aus der Branche weiterempfehlen?

Absolut. Weil man einen Benchmark bekommt. Die Fragen, die beantwortet werden müssen, müssen reflektiert werden. Dadurch kommt man schon ins Nachdenken. Das regt total an. Wenn man es dann als Finalist geschafft hat, bei dieser tollen Preisverleihung hier im Krönungssaal teilnehmen zu dürfen, ist das fürs ganze Leben ein tolles Event. Das würde ich absolut empfehlen. mf

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